Des einen Freud, des anderen Leid. Der von der SPÖ veranstaltete Ottakringer Kirtag gehört zum traditionellen Herbstevent des 16. Wiener Gemeindebezirks: Karussell, Autodrom, Tagada, Schießbuden und Marktstände bilden ein abwechslungsreiches Unterhaltungsangebot. Die gebürtige Kroatin Mirjana beispielsweise kommt jedes Jahr zum Kirtag: Mein Enkerl hat immer eine Freude. Der Kirtag ist wirklich schön. Ebenso verhält es sich auch bei der waschechten Ottakringerin Claudia: Ich weiß nicht mehr, wie oft ich hier gewesen bin. Seit ich denken kann.
Lärm, Schmutz und Umleitung
Weniger erfreut zeigen sich die politischen Kontrahenten ÖVP und FPÖ: Lärmbelästigung, Hygieneprobleme sowie die Einschränkung des öffentlichen Verkehrs durch die Umleitung der Straßenbahnlinie 2 werden genannt. Der Kirtag ist einmal im Jahr und daher finde ich das in Ordnung, meint Claudia, Würde der Kirtag jeden Monat stattfinden, könnte ich die Aufregung verstehen, aber so, wie er jetzt ist finde ich ihn einfach ideal.
Die vierfache Mutter Ursula kommt ebenfalls regelmäßig zum Kirtag: Die Kinder freuen sich über das Karussellfahren und ich genieße den einen oder anderen Sturm, gesteht sie uns augenzwinkernd, Wenn man denkt, was für Demonstrationen in Wien tagtäglich stattfinden, sind die Streitereien der Politiker zum Kirtag unnötig.
Der Kirtag ist gelungen, aber es könnte mehr für Kleinkinder geben, bemängeln Elke und Manuela aus Hernals, Schade ist auch, dass es das Musikzelt heuer nicht mehr gibt. Die politischen Diskussionen können wir allerdings nicht nachvollziehen. Der Kirtag gehört einfach zu Ottakring. Ohne ihn würde in Ottakring etwas fehlen.
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