Österreichische Soldaten für Ukraine-Mission? Bösch warnt

Borrell sagte, mit diesem Thema würden sich kommende Woche die Verteidigungsminister der EU-Staaten bei einem informellen Treffen in Prag befassen. Er hoffe auf Zustimmung für den Plan.
Der seit fast sechs Monaten andauernde russische Angriffskrieg erfordere Anstrengungen der EU - "nicht nur für die materielle Versorgung, sondern auch für die Ausbildung und die Unterstützung bei der Organisation der Armee" der Ukraine, betonte Borrell bei einer Pressekonferenz.
Sollten alle 27 Mitgliedstaaten zustimmen, werde es "eine große Mission" sein, betonte Borrell. Er verwies auf Ausbildungseinsätze der EU unter anderem in afrikanischen Ländern wie Mali und Niger. Die EU-Verteidigungsminister treffen sich am 30. August unter tschechischem Ratsvorsitz in Prag.
Bösch: "Als neutraler Staat distanzieren"
Äußerst skeptisch auf diese Pläne reagiert der FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch. "Wenn nun die Europäische Union neben Waffenlieferungen auch noch eine personelle militärische Unterstützung in den Russland-Ukraine-Krieg entsenden möchte, dann muss sich Österreich davon als neutraler Staat glasklar distanzieren", so der Vorarlberger.
Nun sei ÖVP-Verteidigungsministerin Tanner gefragt, im geplanten EU-Verteidigungsministerrat keine österreichischen Soldaten für dieses zweifelhafte Vorhaben abzustellen. "Tanner hat zum Schutze unserer Neutralität am 30. August in Prag von ihrem Vetorecht Gebrauch zu machen. Die Ausbildung ukrainischer Soldaten durch die Streitkräfte der EU-Mitgliedsstaaten würden für einen neutralen Staat wie Österreich jede Grenze überschreiten", sagt Bösch.
(APA/red)