AA

Österreich: Strahlende Tarantel breitet sich im Süden immer weiter aus

Auch die Bananenspinne wird immer wieder über Containertransporte nach Europa eingeschleppt.
Auch die Bananenspinne wird immer wieder über Containertransporte nach Europa eingeschleppt. ©Douglas Magno / AFP
Die Spinne erweckt durch ihre beachtliche Größe viel Aufmerksamkeit und breitet sich immer weiter aus.

Eine Frau in der Südsteiermark postete kürzlich ein Foto einer unbekannten Spinne, die in ihrem Pool ganz offensichtlich ertrunken war. Das Bild ging viral und erregte viel Aufmerksamkeit, da die Spinne eine beachtliche Größe hatte und ähnliche Exemplare bereits zuvor im Bezirk Leibnitz gesichtet wurden.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Tarantel breitet sich in der gesamten Grazer Bucht aus

Christian Komposch vom Ökoteam – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG – identifizierte die Spinne als Strahlende Tarantel (Hogna radiata). "Das Tier stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist mittlerweile in der gesamten Grazer Bucht verbreitet", erklärte Komposch gegenüber der Kleinen Zeitung. Betroffene Bezirke sind Graz, Deutschlandsberg, Leibnitz und die Südoststeiermark.

Klimawandel

Komposch führt die Ausbreitung der Strahlenden Tarantel auf den Klimawandel zurück, obwohl ihr natürlicher Lebensraum, halbtrockene Blumenwiesen, immer kleiner wird. Daher könnten die Spinnen vermehrt in Haus- und Weingärten auftauchen.

Strahlende Tarantel: Biss ist für Menschen ungefährlich

Die Strahlende Tarantel gilt nicht als aggressiv, sondern zieht sich in der Regel zurück. Sollte sie jedoch gequetscht oder falsch angehoben werden, kann sie beißen. Laut Komposch ist der Biss für Menschen nicht gefährlich und vergleichbar mit dem Schmerz eines Gelsen- oder Wespenstichs.

Weitaus schmerzhafter ist der Biss der Falschen Schwarzen Witwe (Steatoda paykulliana). Sichtungen dieser Spinnenart, die oft mit der echten Schwarzen Witwe verwechselt wird, gibt es regelmäßig in Graz sowie in der Süd- und Südoststeiermark. Es wird vermutet, dass sie sich auch in Deutschlandsberg angesiedelt hat. Ihr Biss verursacht brennende Schmerzen und kann Fieber hervorrufen, ist jedoch nicht lebensgefährlich.

Südrussische Tarantel in Österreich

Erst im vergangenen Jahr ist es in Österreich zu vermehrten Sichtungen der für den Menschen völlig ungefährlichen südrussischen Tarantel. Die südrussische Tarantel wird bis zu vier Zentimeter lang und kommt seit rund 100 Jahren in Österreich vor - von der ungarischen Grenze im Burgenland über Wien bis zur tschechischen Grenze im niederösterreichischen Weinviertel. Als Lebensraum bevorzugt sie sandige Böden mit wenig Vegetation und einer hohen Umgebungstemperatur. Bei Funden der Spinnenart im Haus bat der Naturschutzbund darum, die Tiere in ein Glas oder einen ähnlichen Behälter zu geben und sie zurück ins Freie zu bringen. Über die Plattform und die App naturbeobachtung.at können zudem Sichtungen hochgeladen werden, um sich diese von Expertinnen und Experten bestätigen zu lassen.

Zur inatura-Fachberatung

Spinnen-Alarm: Supermarkt evakuiert

Fakten

  • Die Strahlende Tarantel (Hogna radiata) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.
  • Verbreitung in der Steiermark: Grazer Bucht, Graz, Deutschlandsberg, Leibnitz und Südoststeiermark.
  • Ursache für die Ausbreitung: Klimawandel.
  • Lebensraum: Halbtrockene Blumenwiesen, Haus- und Weingärten.
  • Biss der Strahlenden Tarantel: Schmerz vergleichbar mit Gelsen- oder Wespenstich, nicht gefährlich.

Special zum Thema Tiere

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Tiere
  • Österreich: Strahlende Tarantel breitet sich im Süden immer weiter aus