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Österreich macht die Handball-Sensation perfekt

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Das Österreichische Nationalteam steht nach einem verdienten 33:33 gegen Favorit Spanien sensationell in der Hauptrunde der Europameisterschaft und schickt den Titelkandidaten nach Hause.

Nach dem sensationellen Remis gegen Kroatien wollte das Österreichische Handball-Nationalteam bei der Eurpameisterschaft auch heute gegen Spanien überraschen und mit einem Remis oder einem Sieg in die Hauptrunde einziehen. Und Robert Weber und Co. lieferten dem Favoriten von der ersten Minute an ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die Österreicher zu keinem Zeitpunkt in den ersten 30 Minuten in Rücktand gerieten. Doch absetzen konnte man sich trotz zwischenzeitlicher 3-Tore-Führung ebenfalls nicht. Am Ende ging es dennoch mit einem 17:15 in die Halbzeitpause.

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Unfassbare Schlussphase

Auch in der zweiten Halbzeit hielten die Österreicher, angeführt von einem starken Mykola Bilyk, die Partie völlig offen. Nachdem der Außenseiter zu Beginn noch einmal mit zwei Toren voran lag, wechselte die Führung in weiterer Folge immer weider hin und her. Erst in der 54. Minute gelang es Österreich erstmals wieder, sich zwischenzeitlich mit zwei Toren abzusetzen.

Eine mehr als fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung brachte dann Spielmacher Hutecek für zwei Minuten auf die Bank und Spanien kam wieder zum Ausgleich. Nach einer weiteren 2-Minuten-Strafe gegen Spanien ging es personell ausgeglichen in die letzten drei Minuten. Dort kamen die Spanier 40 Sekunden vor Schluss per 7-Meter zum 33:32. Dort fasste sich Janko Bozovic ein Herz und erzielte das so wichtige 33:33. Der letzte verzweifelte Versuch der Spanier - die zuletzt ein Dauerticket für das Finale hatten - ging über das Tor und Österreich jubelte über mit dem Einzug in die Hauptrunde.

Duell gegen Deutschland als Belohnung

Angesichts der schier übermächtigen Gruppengegner Kroatien und Spanien sicherlich einer der größten Erfolge in Österreichs Handball-Historie. Weiter geht es bereits am Donnerstag mit dem Spiel gegen Ungarn und am Samstag gegen EM-Veranstalter Deutschland. Zudem warten Frankreich und Island.

Erste Reaktionen

"Ich habe keine Worte. Ich bin so stolz auf meine Mannschaft. Ich habe immer gesagt, wenn wir daran glauben, schaffen wir es auch", erklärte Teamchef Ales Pajovic.

ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser: "Was die Jungs wieder geliefert haben nach dem Kroatien-Spiel, ist für mich noch gar nicht greifbar, eine unfassbare Mannschaftsleistung. Dass Spanien hier nicht weiterkommt, ist wahrscheinlich die größte Sensation im Männerhandball seit vielen Jahren."

Janko Bozovic: "Ich bin stolz auf alle, natürlich auch auf mich wegen dieses Tores. Jetzt wollen wir auch in der Hauptrunde noch ein paar Punkte holen", kündigte Bozovic an.

Lukas Herburger meinte unter Tränen: "Das bedeutet mir alles. Jeder hat daran geglaubt. Da sieht man, dass Glaube Berge versetzen kann." Bilyk zeigte sich ebenfalls gerührt: "Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so emotional war. Wahrscheinlich bei der Geburt meiner Tochter."

Rekordteamspieler Bernhar Weber scherzte angesichts des Resultats: "Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Das ist das Größte, in so einer Gruppe mit Spanien und Kroatien weiterzukommen, und das in Deutschland."

(Red.)

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