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Österreich auf grünem Weg: Fleischkonsum im Sinkflug

Mehr als die Hälfte aller Österreicher reduzierte 2022 den Fleischkonsum.
Mehr als die Hälfte aller Österreicher reduzierte 2022 den Fleischkonsum. ©Canva (Sujet)
Mehr als die Hälfte der Österreicher hat laut einer Studie im vergangenen Jahr ihren Fleischkonsum reduziert. Dabei sind gesundheitliche Gründe die Hauptmotivation und der Preis pflanzenbasierter Produkte das größte Hindernis.
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Eine kürzlich von der NGO ProVeg in Auftrag gegebene Studie zur pflanzenbasierten Ernährung zeigt, dass 51 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher im vergangenen Jahr ihren Fleischkonsum reduziert haben. Diese Forschungsarbeit wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Kopenhagen, der Universität Gent und dem Marktforschungsinstitut Innova Market Insights durchgeführt und umfasste die Befragung von 7.500 Menschen in zehn verschiedenen Ländern.

Studie: Hälfte der Österreicher isst weniger Fleisch

Österreich befindet sich mit diesem Ergebnis genau im europäischen Durchschnitt. Insgesamt gaben 51 Prozent der Befragten in allen Ländern an, ihren Fleischkonsum reduziert zu haben. Österreich hebt sich jedoch mit 37 Prozent an Flexitariern hervor, wobei Deutschland den europaweit höchsten Anteil aufweist.

Flexitarier sind Menschen, die zwar Fleisch konsumieren, jedoch bestrebt sind, ihren Fleischkonsum zu reduzieren und oft auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen. Zusätzlich führt Österreich mit fünf Prozent an Menschen, die angaben, sich vegan zu ernähren. Als Hauptmotivation für die Reduzierung ihres Fleischkonsums nannten die Befragten aus Österreich vor allem gesundheitliche Gründe.

Pflanzenpower auf dem Teller: Österreicher greifen gern zu Alternativen

In ganz Europa gaben 28 Prozent der Befragten an, mindestens einmal pro Woche pflanzenbasierte Alternativprodukte zu konsumieren, ein deutlich höheres Ergebnis als 2021, wo dieser Anteil bei 21 Prozent lag. In Österreich erklärten 32 Prozent der Befragten, wöchentlich pflanzliche Milchersatzprodukte zu konsumieren, 28 Prozent bevorzugten pflanzliche Alternativen zu Joghurt, und 23 Prozent griffen zu pflanzlichem Käseersatz. Weitere 18 Prozent gaben an, mindestens einmal pro Woche auf pflanzliche Rindfleischersatzprodukte zurückzugreifen, gefolgt von pflanzlichen Geflügelersatzprodukten. Darüber hinaus gaben 34 Prozent der Befragten an, in den nächsten sechs Monaten vermehrt pflanzliche Milchalternativen kaufen zu wollen, während 29 Prozent beabsichtigen, vermehrt pflanzliche Fleischersatzprodukte zu erwerben.

Preis für pflanzenbasierte Produkte große Hürde

Das größte Hindernis für den verstärkten Konsum pflanzenbasierter Produkte bleibt in Österreich nach wie vor der oft höhere Preis dieser Produkte. 38 Prozent der Befragten gaben an, dass pflanzliche Optionen als zu teuer wahrgenommen werden. Das Good Food Institute Europe (GFI) betonte, dass die österreichische Bevölkerung offen für pflanzenbasierte Optionen ist und dass noch erhebliches Wachstumspotenzial besteht. Ivo Rzegotta, Public Affairs Manager des GFI, erklärte: "Um das Potenzial pflanzenbasierter Lebensmittel voll auszuschöpfen, sind weitere Initiativen erforderlich, wie beispielsweise die Preisgestaltung pflanzlicher Alternativen bei Warengruppenaktionen durch Supermärkte wie Billa. Außerdem ist die Politik gefordert, durch faire Wettbewerbsbedingungen und Investitionen in Forschung und Infrastruktur die Grundlagen für eine nachhaltige Proteinwende zu schaffen."

(APA/Red)

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