Oscars 2025: Topfavoriten in der Kritik

Die Debatte über die Tweets von Karla Sofía Gascón hat die Brände in Los Angeles als zentrales Thema in Hollywood verdrängt. Dabei hatte das Werk des französischen Regisseurs Audiard bei den Golden Globes gesiegt und wurde als einer der Topanwärter für die Oscars angesehen. Trotz der 13 Nominierungen sind die Aussichten für einen Gewinn nun aber schlecht.
Oscars 2025: Kritik an "Der Brutalist" wegen KI
Jetzt richtet sich das Augenmerk verstärkt auf Sean Bakers Tragikomödie "Anora". Diese erzählt von einer Sexarbeiterin aus Brooklyn, die sich einen russischen Oligarchensohn angelt. Das sechsmal nominierte Werk könnte von den Schwierigkeiten anderer profitieren und einen Siegeszug bei der Preisverleihung im Dolby Theatre beginnen. Dazu trägt eventuell auch bei, dass sich um die unendlich lange Fiktivbiografie "Der Brutalist" von Brady Corbet zuletzt ebenfalls eine Diskussion entsponnen hat. Schließlich wurde bei Adrien Brodys nominierter Hauptdarstellerleistung beim ungarischen Akzent mittels KI nachgeholfen. Wie sehr das die etwaigen Chancen des zehnfach nominierten Filmes schmälert, wird sich noch weisen.
Vielleicht steigt aber auch nicht für Sean Bakers Prostituiertenmärchen, sondern Edward Bergers Vatikan-Thriller "Konklave" weißer Rauch auf. Schließlich ist der österreichisch-schweizerische Regisseur ("Im Westen nichts Neues") achtfach nominiert, darunter in der Sparte Bester Film. Bei den Regisseuren wurde Berger hingegen überraschend ausgelassen.
Deutschland bei Oscars 2025 im Rennen um Auslandsoscar
Im Rennen um den Auslandsoscar ist "Die Saat des heiligen Feigenbaum" des in Deutschland lebenden Regisseurs Mohammad Rasoulof hingegen ebenso im Rennen wie die dänische Produktion "Das Mädchen mit der Nadel", "I'm Still Here" aus Brasilien sowie der lettische Animationsstreifen "Flow" - und "Emilia Pérez". Ob dem gefallenen Topfavoriten zumindest hier der "Trostpreis" winkt, weist sich dann in der Nacht von 2. auf 3. März. "I'm Still Here" indes werden hier mittlerweile bessere Chancen ausgerechnet.
Oscars 2025: Erstmals live auf Disney+
23 Preiskategorien werden dann verkündet, wobei Moderatorendebütant Conan O'Brien das Publikum wieder im 3.400 Sitze fassenden Dolby Theatre begrüßt. Für alle, die dafür kein Ticket bekommen haben, strahlt der US-Sender ABC die Gala in über 200 Länder aus. In Österreich werden die Oscars erstmals live ab 1 Uhr auf Disney+ zu sehen sein. Filmfans müssen dennoch nicht auf die traditionelle Übertragung auf ORF 1 verzichten. Im ORF werden Lillian Moschen und Filmdoyen Alexander Horwath das Geschehen einordnen. Los geht es um Mitternacht, wobei man ab 0.30 Uhr zum Roten Teppich schaltet, bevor um 1 Uhr die Gala beginnt.
(APA/Red)