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Osborne-Paradis gewann Gröden-Abfahrt vor M. Scheiber

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Der Kanadier Manuel Osborne-Paradis hat am Samstag die Weltcup-Abfahrt im Grödnertal gewonnen. Der 25-Jährige triumphierte mit 13 hundertstel Sekunden Vorsprung auf den Tiroler Mario Scheiber, der damit nach Platz vier am Vortag im Super-G seine nächste Spitzenplatzierung erreichte.
Bilder der Gröden-Abfahrt

Kanadas Skiteam geht im Winter der Olympischen Winterspiele im eigenen Land durch ein Wellental der Gefühle. Nach den zahlreichen schweren Verletzungen in der Mannschaft des österreichischen Alpinchefs Max Gartner hat am Samstag Manuel Osborne-Paradis den Abfahrts-Klassiker in Gröden gewonnen. Der 25-Jährige feierte seinen dritten Weltcup-Erfolg, den zweiten in dieser Saison nach dem Super-G in Lake Louise.

Osborne-Paradis verwies in einer Abfahrt, in der die absoluten Top-Favoriten kein Glück mit dem Wetter hatten, den Tiroler Mario Scheiber mit 0,13 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei, den dritten Platz teilten sich der Schweizer Ambrosi Hoffmann und der Schweizer Johan Clarey (jeweils +0,25).

Der Salzburger Michael Walchhofer, der in Gröden 2007 und 2008 triumphiert hatte, musste sich mit Rang fünf zufriedengeben, Geheimfavorit Hans Olsson (SWE) wurde Siebenter, Bode Miller (USA) und Didier Cuche (SUI) folgten auf den Rängen neun und zehn. Aksel Lund Svindal (NOR), der am Freitag den Super-G gewonnen hatte, rätselte wie viele seiner Kollegen trotz sauberer Fahrt über den großen Rückstand und Platz 17.

“Mein Ziel war ein Platz auf dem Podest, der Sieg ist natürlich im Vorfeld der Olympischen Spiele wunderschön”, meinte Osborne-Paradis, der aus der Olympia-Region Vancouver kommt. 2008 hatte Osborne-Paradis in der Gröden-Abfahrt Rang drei belegt. Für die Kanadier ist dieser Triumph wie Balsam auf die Wunden, erst am Freitag hatte sich Francois Bourque einen Kreuzbandriss zugezogen. Bourque war bei weitem nicht das erste Verletzungsopfer im Team, davor hatten schwere Blessuren bereits die Olympia-Träume von John Kucera, Jean-Philippe Roy, Larisa Yurkiw und Kelly Vanderbeek beendet.

Die Saslong-Strecke hatte sich im Vergleich zu den Trainings am Mittwoch und Donnerstag aufgrund von etwas höheren Temperaturen und leichtem Schneefall über Nacht etwas langsamer präsentiert. Mario Scheiber, der nach schwerer Schulter- und Knieverletzung (Knorpelfraktur, Meniskuseinriss) wieder mitten in der Weltspitze gelandet ist, war das egal.

Genauso wie die Tatsache, dass die Startnummern vor ihm ohne mit dem freien Auge ersichtlichen Grund großen Rückstand ausfassten. “Das habe ich nicht mitgekriegt, und so etwas interessiert mich nicht. Ich konzentriere mich nur auf meinen Lauf. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr, sehr zufrieden, ich bin überglücklich, das ist ein sehr großer Erfolg für mich”, meinte Scheiber, der auch im Super-G von Gröden als Vierter bester Österreicher gewesen war.

Walchhofer wollte am Samstag unbedingt zum dritten Mal in Folge in Gröden gewinnen und damit den bisher einzigen “Hattrick” auf der Saslong von Franz Klammer einstellen. “Und als ich über die Ziellinie gefahren bin, dachte ich mir auch: Jawohl, das war’s. Aber dann hab’ ich gesehen, dass die Leute nicht gejubelt haben”, berichtete Walchhofer über die Momente im Zielraum.

“Was los war, weiß ich nicht, eigentlich habe ich alles gut erwischt”, rätselte Walchhofer. ÖSV-Alpinchef Hans Pum stellte klar, dass bei der Fahrt Walchhofers stärkerer Wind als bei der Konkurrenz geblasen habe, doch der Salzburger wollte keine Ausreden: “Über das zu reden ist leider müßig. Aber vom Glück verfolgt war ich in den jüngsten Abfahrten wirklich nicht.” Dass Walchhofer trotz Pechs Fünfter wurde, zeigte zwar, dass er schnell ist, “aber für einen fünften Platz fahre ich ehrlich gesagt nicht”. Spätestens bei Olympia soll sich der Spieß umdrehen.

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