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Organhandel: Ermittler stoßen auf Probleme

Das Team des Sonderberichterstatters des Europarates, Dick Marty, der den vermeintlichen Handel mit Organen von 1999 im Kosovo gekidnappten Serben untersucht, ist auf Probleme in Albanien gestoßen.

Das berichteten Belgrader Medien am Dienstag. Die Besitzer des sogenannten “gelben Hauses” unweit der nordalbanischen Ortschaft Burrel, in welchem Angaben nach die Organentnahmen praktiziert wurden, lehnten es am Montag ab, mit dem Team Martys zu sprechen.

Mitarbeiter Martys suchten die Familie von Abdulah Katuqi in Begleitung von Vertretern des albanischen Justizministeriums auf. Das Familienoberhaupt Katuqi soll erklärt haben, mit dem Team Martys nur in Anwesenheit des albanischen Staatsanwaltes sprechen zu wollen. Wütende Dorfeinwohner hatten mit einer Blockade des Verkehrsweges das Team Martys zuvor zwei Stunden lang daran gehindert, in das Dorf zu fahren.

Ermittler des UNO-Kriegsverbrechertribunals hatten im Jahr 2004 das “gelbe Haus” besucht, in welchem damals auch Blutspuren entdeckt worden waren. Die Beweise reichten allerdings nicht für die Einleitung von Ermittlungen.

Die albanischen Behörden hatten in der vergangenen Woche Marty bei seinem ersten Besuch in Tirana wissen lassen, dass die Ermittlungen über den mutmaßlichen Organhandel nur von der heimischen Staatsanwaltschaft geführt werden dürften und nicht auf Antrag Belgrads.

Die serbische Sonderstaatsanwaltschaft ermittelt seit eineinhalb Jahren über den mutmaßlichen Organhandel in Albanien im Frühjahr 1999. Den Anlass lieferte ein Buch Del Pontes (“Im Namen der Anklage – Meine Jagd auf Kriegsverbrecher und die Suche nach Gerechtigkeit”), in dem die Schweizer Juristin die angebliche Verschleppung von rund 300 Serben durch Mitglieder der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) nach Nordalbanien erwähnt, denen vor ihrem Tod Organe entnommen worden sein sollen.

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