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ORF renoviert seinen Magazinbereich

©© APA
Der ORF rüstet seinen Magazinbereich auf. Mehrere Formate, die ab Herbst den Anteil an Eigenproduktionen auf ORF 1 aufstocken sollen, befinden sich derzeit in der Pipeline.

Darunter vor allem Soft-Skill-Magazine wie “Mitten im Leben” – eine Weiterentwicklung aus “Wie bitte”-Elementen. In der Hauptrolle Eva Pölzl, die Reportagen über moderne Alltagsgeschichten zeigt. Neu wird auch der “Report”, dessen Leitung bis Freitag, 25. April, ausgeschrieben ist.

“Der ‘Report’ wird investigativer, angriffiger, kritischer”, kündigte ORF-Magazinchef Johannes Fischer im APA-Interview an. Innerhalb der nächsten drei Wochen soll aber zunächst einmal der Chefposten des Polit-Magazins neu besetzt werden. Über seine Wunschkandidaten wollte sich Fischer nicht äußern, auf die Frage, ob diverse Briefe an Politiker Einfluss auf die Personalentscheidung haben könnten, sagte er deutlich: “Natürlich nicht.”

Vor einigen Tagen war ein sechs Jahre altes Email des langjährigen “Report”-Chefs Gerhard Jelinek an den damaligen VP-Innenminister Ernst Strasser aufgetaucht, in dem der Journalist diverse ORF-interne Beförderungswünsche deponiert hatte. Fischer dazu: “Das ist natürlich nicht erfreulich, weil dadurch der Eindruck entsteht, als würde jeder im ORF an irgendeinen Politiker schreiben und sich etwas wünschen. Das ist natürlich vollkommener Unsinn.”

Abschied nimmt Birgit Fenderl von der “Report”-Redaktion. Die “ZiB”-Moderatorin war vorübergehend als Präsentatorin des Polit-Magazins eingesprungen, “wofür wir ihr sehr dankbar sind”, so Fischer. “Sie hat das ausgezeichnet gemacht.” Ab Ende April wird sie sich aber wieder vollständig der “Zeit im Bild”-Redaktion widmen.

Neben dem “Report” entwickelt die Magazin-Abteilung auch “Thema” und “Weltjournal” weiter. “Sie werden inhaltlich neu aufgestellt, es gibt ein neues Design und die Dekos werden den modernen Zeiten angepasst”, berichtet der ORF-Magazinchef. Neben den alten hat er auch ein paar neue Formate für ORF 1 in der Schublade. Derzeit wird eine “Zusammenführungs-Sendung” mit dem Arbeitstitel “spurlos” pilotiert. Hier geht es sowohl um Fälle aus dem privaten Umfeld – Mutter sucht Sohn – als auch um polizeilich vermisste Personen.

Ebenfalls in der Werkstatt ist “Konflikt TV”, bei dem alte Streitigkeiten – Nachbarschaftsstreit, Mobbing, etc. – mit Hilfe eines Mediators beigelegt werden sollen. Wer die neuen Formate präsentieren soll, ist offen. Als gesetzt gilt Eva Pölzl als Moderatorin von “Mitten im Leben” – bei dem Reportagen aus dem österreichischem Alltag gezeigt werden. Allerdings ist auch diese Sendung ein noch ungelegtes Ei, meint Fischer. Mit Sicherheit dürfte ab Spät-Herbst das seit längerem angekündigte Medienmagazin kommen. Geplant ist “ein Mittelding zwischen ORF-Service und Information über die neue Medienlandschaft”, vergleichbar mit einem “Brief des Herausgebers” und Medienberichterstattung in Printmedien.

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