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ORF-Moderatorinnen-Trio beim ESC in Wien will keine Girlgroup sein

Eurovision Song Contest -Moderatorinnen Mirjam Weichselbraun, Arabella Kiesbauer und Alice Tumler vor Beginn der Interviewrunde am Donnerstag
Eurovision Song Contest -Moderatorinnen Mirjam Weichselbraun, Arabella Kiesbauer und Alice Tumler vor Beginn der Interviewrunde am Donnerstag ©APA
In Kürze wird es ernst für das ORF-Moderatorinnentrio, das gemeinsam mit Conchita Wurst den 60. Eurovision Song Contest in Wien moderiert. Auch wenn das große Finale erst am 23. Mai über die Bühne geht, sind Mirjam Weichselbraun, Arabella Kiesbauer und Alice Tumler bereits im Volleinsatz.
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“Wir drehen jetzt schon ununterbrochen”, betonte Kiesbauer vor Journalisten.

Moderatorinnen bereits im Einsatz

Bereits seit geraumer Zeit arbeitet man sich an Promotrailern, Grußbotschaften, Kostümproben und ähnlichem ab, bevor drei Wochen vor dem eigentlichen Event in Wien die heiße Phase beginnt. Wie der eigentliche Auftritt bei den in Summe immerhin neun Shows genau aussehen wird, ist den drei Gastgeberinnen noch nicht bekannt. “Wir bekommen Texte, die wird sich jede aneignen und sie so ändern, dass sie zu ihr passen”, zeigte sich Weichselbraun entspannt.

Kiesbauer: “Wollen authentisch bleiben”

Das Ziel sei dabei für sie klar, betonte Tumler: “Wir werden versuchen, unsere Persönlichkeiten herauszukristallisieren und nicht irgendwas nachzuspielen.” Dabei stimmt die 45-jährige Kiesbauer der neun Jahre jüngeren Kollegin zu: “Wir wollen authentisch bleiben.” Und diese Freiheit werde man haben, zeigte sich auch Weichselbraun zuversichtlich: “Sonst wären wir ja nur drei Sprachpuppen, die wie jemand anders sprechen!” Die bravouröse Moderation von Anke Engelke in Düsseldorf 2011 sei für sie Vorbild.

Außergewöhnlichen Druck verspüren die drei Hosts in spe auch angesichts der zu erwartenden Zuschauerschaft vor den Fernsehern nicht: “Alle reden von den 200 Millionen – die sehen wir ja nicht. Wir moderieren vor Kameras wie sonst auch”, so Weichselbraun. “Auch ob 3.000 oder 10.000 Menschen in der Halle sind, ist komplett wurscht. Es ist wichtig, dass jemand da ist, weil die Menschen einem was zurückgeben”, pflichtete Tumler bei.

Weicheselbraun über englische Moderation

Das Moderieren in einer Fremdsprache wird dabei für Weichselbraun durchaus eine Herausforderung – wenn auch nicht direkt wegen des eigentlichen Parlierens. “Aber die Herausforderung für mich wird sein, das, was ich an der deutschen Sprache beim Moderieren mag, auch ins Englische zu transportieren – ohne dabei zu verlieren, wer und was man ist”, sinnierte die 33-Jährige.

Auch müsse man sich bewusst halten, dass Menschen aus viele verschiedenen Ländern vor dem Bildschirm säßen: “Was humortechnisch im einen Land funktioniert, kann im anderen ganz falsch aufgenommen werden.” Auf was die Fans beim Moderatorinnentrio heuer fix verzichten müssen, sind jedenfalls Shownummern und Gesangseinlagen. “Das kann ich ausschließen”, zollte Kiesbauer ihren stimmlichen Möglichkeiten Tribut.

Nicht ohne Glamour beim ESC

Ganz ohne Glamour geht es bei einem Event wie dem Song Contest dann aber auch nicht. So werden für die drei Damen in Summe zwölf Kleider geschneidert – für jedes Halbfinale eines und für das Finale zwei. Dies stelle Designerin Ariane Rhomberg durchaus vor Herausforderungen, äußerte Weichselbraun ihr Mitgefühl für die Modemacherin: “Du findest gar nicht so viel, was zusammenpasst – auch wenn wir nicht als Girlgroup auftreten wollen.”

Farb-Vorlieben des Trios

Farblich sind die Präferenzen im Trio jedenfalls klar verteilt. “Ich mag generell Farbe”, umriss Tumler ihren Geschmack, während Weichselbrauns Vorlieben ebenso feststehen: “Ich mag generell nicht so gerne Farbe.” Dabei haben die drei Fernsehprofis keine Angst, im Mai nicht mehr in die jetzt angefertigten Kleider zu passen – dass man zum Essen komme, sei wohl kaum der Fall. “Zu dick werden wir nicht auf der Bühne stehen”, ist sich Kiesbauer gewiss.

Verhältnis zum Song Contest

Hardcorefans des Song Contests sind alle drei nicht, am ehesten hat sich Kiesbauer in den vergangenen Jahren privat mit dem Event auseinandergesetzt: “Eine Zeit lang war es cool, dann eine Weile uncool, und vor ein paar Jahren haben wir wieder mit Partys daheim angefangen.” Tumler war immerhin als Kind ESC-Fanatikerin: “Ich konnte jedes Lied in jeder Sprache auswendig – auch wenn ich nicht weiß, ob es die Leute in den Ländern verstanden hätten.” Weichselbraun hat emotional einige Jahre ESC-Dürre hinter sich: “Es gab auch Jahre, da ist es völlig an mir vorbeigerannt.” Der Sieg von Conchita Wurst habe bei ihr aber wieder die Gänsehaut hervorgekitzelt: “Wem wäre das nicht so gegangen?”

Ansonsten könne man die Frage, was aus Moderatorinnensicht mögliche Probleme bei der Großmaschinerie Song Contest werden könnten, derzeit nicht beantworten, unterstrich Weichselbraun: “Ich weiß es nicht – ich habe diese Sendung auch noch nie moderiert.”

(apa/red)

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