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ORF investiert Millionen in Austro-Produktionen

Der ORF steckt 15 Millionen zusätzlich in österreichische TV-Produktionen. Darunter das Literaturfilmprojekt "Die neuen Erzähler" und "500 Millionen Jahre Österreich". Unser Fernsehprogramm!

Nach der beschlossenen Erhöhung der Rundfunkgebühren hat der ORF nun in einer zweitägigen Klausur über die Verwendung der zusätzlichen Mittel entschieden. 15 der rund 22 Millionen Euro, die der öffentlich-rechtliche Sender 2008 aus der Gebührenanpassung lukriert, gehen in österreichische Produktionen, erklärte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Donnerstag im Gespräch mit der APA. Die restlichen sieben Millionen sollen dazu dienen, den durch kostenintensive Großereignisse wie die Fußball-EM oder Olympia bedingten Verlust im laufenden Jahr zu verringern.

“Vorrangig sind zusätzliche Mittel für österreichische Filme, Serien und Eigenproduktionen”, so Wrabetz. So ist etwa im Filmbereich ein Doku-Drama anlässlich des 30. Jahrestages der Abstimmung über das Atomkraftwerk Zwentendorf geplant, das die Atomgefahr zum Thema hat. Weiters in Planung ist die Literaturverfilmung des Dürrenmatt-Stücks “Der Besuch der alten Dame” mit Christiane Hörbiger in der Hauptrolle. Die Krimireihe “Der Täter” stellt Erwin Steinhauer als Gentleman-Gauner vor. Geplant ist, dass noch heuer zwei Folgen gedreht werden und davon eine gesendet wird.

Darüber hinaus sind in den nächsten Jahren jeweils ein bis zwei Literaturverfilmungen moderner österreichischer Autoren vorgesehen. So hat man sich für Robert Menasses “Don Juan de la Mancha” die Rechte gesichert. Weiters entstehen Drehbücher auf der Basis von Romanen von Lisa Lercher, Monika Helfer und Thomas Glavinic. Das österreichische Gesamtprojekt läuft unter dem Titel “Die neuen Erzähler”.

Im Serienbereich gibt es eine Fortsetzung der Krimireihe “Vier Frauen und ein Todesfall”, daneben kommt die dritte Staffel von “Oben ohne”, eine neue in Wien spielende Krimiserie namens “Schnell ermittelt” von der Drehbuchschreiberin Eva Spreitzhofer, die auch den erfolgreichen Mystery-Thriller “Zodiak” geschrieben hat. In der Titelrolle einer jungen Polizistin wird Ursula Strass in sechs Folgen zu sehen sein. Ebenfalls 2008 kommt die erste Staffel von “Polly Adler” zur Ausstrahlung.

Bei den Dokumentationen gibt es neben den Schwerpunkten zu den “Jahrestagen” 1918, 1938 und 1968 dank zusätzlicher Gebühren nun auch eine Spieldoku zum 1968 erfolgten Einmarsch der Sowjettruppen in der Tschechoslowakei und der Niederschlagung des Prager Frühlings. Weiters will sich der ORF im Rahmen eines “Universum”-Großprojekts unter dem Titel “500 Millionen Jahre Österreich” der geologischen Naturgeschichte der Alpenrepublik annehmen. Geplant sind mehrere Universum-Sendungen mit aufwendigen Animationen und technischen Features – sowie regionalisierten Produktionen der Landesstudios, die durch einen Internet-Auftritt ergänzt werden, in dem die Naturgeschichte jedes Ortes abrufbar ist. “Das wird ein Multiplattform-Ereignis”, so Wrabetz. Starten wird dieses Projekt Anfang 2009. Ebenfalls für 2009 ist ein großer Schwerpunkt zu 70 Jahre Beginn Zweiter Weltkrieg projektiert: “Österreich im Zweiten Weltkrieg” lautet der Titel.

Im Programmbereiche wurde auch die neue Produktion der Vorabend-Kochsendung “Die jungen Wilden” und die Fortsetzung von “Rat mal wer zum essen kommt” beschlossen. Im Informationsbereich hat die ORF-Führung unterdessen einen Fahrplan für den Relaunch des Politmagazins “Report” festgelegt. Demnach gibt es ab dem Frühjahr eine Übergangsphase, die bis Herbst abgeschlossen sein soll. Ob auch die Leitung des “Reports” neu ausgeschrieben wird, ließ Wrabetz offen. “Zu Personalfragen sage ich nichts. Das ist Sache des Informationsdirektors.”

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