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Ordinationen werden nicht wegen Maskenmangel geschlossen

Manche Arztpraxen hätten auch auf Tele-Medizin umgestellt.
Manche Arztpraxen hätten auch auf Tele-Medizin umgestellt. ©APA-FOTO: GUENTER R. ARTINGER
Ärztepraxen in Österreich sollen nicht wie in Deutschland wegen Maskenmangel geschlossen werden. 90 Prozent aller Kassenordinationen seien geöffnet, teilweise aber auf Telemedizin umgestellt.

Während vereinzelte Arztpraxen in Bayern laut dpa aufgrund mangelnder Schutzmasken geschlossen haben, ist das in Österreich derzeit kein Thema, wie die Ärztekammer gegenüber der APA bekräftigte. Zu Ordinationsschließungen sei es bisher vor allem wegen Quarantänemaßnahmen gekommen. Etwa 90 Prozent aller Kassenordinationen sind geöffnet, viele hätten aber - wo möglich - auf Telemedizin umgestellt.

Ärzte können selbst Risikopersonen sein

Hauptgründe für die Schließung von Arztpraxen sind demnach, dass der Arzt selbst Kategorie-1-Kontaktperson ist oder zum Risikopersonenkreis gehört. Noch könne die Versorgung jedoch aufrechterhalten werden. Derzeit wird in einigen Bundesländern an der Etablierung von Visitendiensten gearbeitet, in Salzburg sei ein solcher schon etabliert. Diese mit geeigneter Schutzausrüstung ausgestatteten Teams führen für niedergelassene Hausärzte Hausbesuche bei Corona-Erkrankten durch.

Der Mangel an Schutzausrüstung ist allerdings in allen Bundesländern ein Thema für die Ordinationen. Schließlich seien die niedergelassenen Ärzte ein Schutzwall für die Krankenhäuser gegen das Coronavirus. Bisher zur Verfügung gestellte Masken hätten den bisherigen Mangel zwar minimiert, können den derzeitigen Bedarf aber nicht wirklich decken, heißt es von der Ärztekammer Wien. "Wir befürchten, dass dies in nächster Zeit noch dramatischer werden wird, sollte es den Verantwortlichen, also Bund, Land und Sozialversicherung, nicht gelingen, Schutzausrüstung in entsprechend ausreichender Anzahl zu erhalten."

FFP-Masken für Ärzte rar

Im Burgenland gibt es etwa Schutzkleidung ausschließlich für Kassenärzte (fünf Stück FFP1-Masken). Für heute sei eine Lieferung von FFP2-Masken von der ÖGK angekündigt, angeblich 1.760 Stück im Burgenland, was aufgeteilt auf die Kassenordinationen fünf Stück ausmachen würde. Beziehe man die Wahlärzte mit ein, falle dieser Wert auf drei Stück pro Arzt. In Niederösterreich wurden 6.400 FFP3-Schutzmasken verteilt, kürzlich kamen noch einmal 8.500 FFP2-Masken dazu. Weiters stehen dank einer Spende 125.000 OP-Masken zur Verfügung. Zusätzlich seien heute knapp 12.000 Masken von der ÖGK gekommen.

Praxen dürfen aus "berechtigten Gründen" schließen

Theoretisch dürfen Arztpraxen aus "berechtigten Gründen" - wie etwa Erkrankung des Vertragsarztes oder unzureichender Umsetzbarkeit der Einhaltung der geforderten Hygienestandards - schließen. Die Wiener Ärztekammer rät aber allen Kolleginnen und Kollegen, die solche Probleme haben, dringend, sich davor in der Ärztekammer zu melden, "damit wir schauen können, wie wir hier helfen können". In der gegenwärtigen Situation sei es essenziell, dass möglichst viele Ordinationen, vor allem im hausärztlichen Bereich, weiter ambulant versorgen. Wahlärzte ohne Kassenvertrag sind hingegen freie Unternehmer und können als solche ohne Angabe von Gründen ihre Wahlarztordination sperren.

(APA/red)

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