Orchesterverein huldigte Mendelssohn-Bartholdy

Götzis. In der gut besuchten Kulturbühne AmBach erklangen am Sonntagvormittag ausschließlich romantische Melodien des großen Meisters Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847). Die Matinee, zu welcher der renommierte Orchesterverein Götzis und ihr Obmann Roland Staffler eingeladen hatte und die unter der Leitung des Vorarlberger Musikers Jürgen Natter stand, kam einer Hommage an den Großmeister deutscher Romantik gleich. (und dies ohne irgendein “Gedenkjahr”). Zwei frühe Streichersymphonien des Meisters umrahmten das Konzert für Klavier und Streichorchester in a-Moll. Und als jugendlicher Solist erfreute der 1986 in Hohenems geborene Pianist mit türkischen Wurzeln,Yunus Emre Kaya, das Konzertpublikum.
Profilierte Musiker
Zwei profilierte heimische Musiker prägten neben dem in klangschöner Homogenität spielenden Orchesterverein Götzis die stimmungsvolle Matinee. Jürgen Natter ist nach Auslandsjahren wieder in seine Heimat, wo er am Landeskonservatorium studiert hatte, heimgekehrt und nun freischaffend als Dirigent, Organist, Cembalist und Kammermusiker tätig. In letzter Zeit widmete er sich intensiv Werken des Vorarlbergers Michael Floredo (Uraufführung der dritten Symphonie) und des deutschen Komponisten Paul Dessau (1894-1979). Als Dirigent führte er ebenso emotionell wie exakt die Musici im Dienste von “FMB”.
Yunus Emre Kaya studierte in Vorarlberg und derzeit am Mozarteum in Salzburg; der Pianist erhielt etliche namhafte Preise, so 2008 auch das Bösendorferstipendium. Im a-Moll-Klavierkonzert zeigte Yunus seine virtuose Technik ebenso wie seine nuancenreiche Anschlagskultur und sein Stilempfinden für die deutsche Romantik. Die beiden frühen Symphonien Nr. 1 in C-Dur und Nr. 10 in h-Moll konnten durch zahlreiche gefällige wie auch dramatische Details erfreuen, konnten aber an die späteren “großen Fünf” von Mendelssohn-Bartholdy noch nicht heranreichen.