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Operation "Ramses": Razzia für Tag nach Wien-Anschlag geplant?

Spezialkräfte bereiteten sich bereits am Abend des Terroranschlags auf die Razzia vor.
Spezialkräfte bereiteten sich bereits am Abend des Terroranschlags auf die Razzia vor. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der BVT (Bundesverfassungsschutz) hatte die Szene rund um den Wien-Attentäter bereits am Schirm und soll sich auf eine Razzia im Umfeld des Täters vorbereitet haben. Die Aktion sollte laut Medienberichten am Tag nach dem Attentat stattfinden.
Täter stand unter Beobachtung

Am Tag nach dem islamistischen Attentat in Wien dürfte schon für längere Zeit eine Razzia unter dem Decknamen "Ramses" in der österreichischen Islamistenszene geplant gewesen sein. In Medien wird spekuliert, dass der Terrorist davon Wind bekommen hätte und deshalb den Anschlag durchgeführt haben kann. Auf Nachfrage von Journalisten sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Mittwoch bei einem Medientermin: "Diese Berichterstattung kann ich nicht bestätigen."

Spezialkräfte bereiteten sich bereits am Terror-Abend vor

Dezidiert dementiert wurde die Operation aber auch nicht. Am Dienstag um 3.00 Uhr hätten nach Informationen der APA zahlreiche Beamte von Spezialeinheiten wie WEGA, Cobra und die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich in Aktion treten sollen. Weil sich die Spezialkräfte bereits abends vorbereitet haben, waren sie laut Medienberichte so schnell am Tatort in der Wiener City. Laut Nehammer wurde der Täter innerhalb von neun Minuten von Beamten der Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) "neutralisiert". Um 20.00 Uhr ging der erste Notruf ein, um 20.09 Uhr war der 20-jährige Täter tot.

Dolmetscher könnte Razzia verraten haben

Bereits am Mittwoch ortete FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl einen Verrat innerhalb des Verfassungsschutzes und berichtete ebenfalls von dieser Razzia. Zahlreiche Hausdurchsuchungen in der Islamistenszene seien angesetzt gewesen, so Kickl. Allerdings, so schreiben Medien, wird vermutet, dass ein Dolmetscher die Aktion verraten habe. Daraufhin hätte der Attentäter seinen Plan in die Tat umgesetzt. Ermittler orteten etwa in der Gratiszeitung "heute", dass es sich bei dem Anschlag um eine "Hauruck-Aktion" gehandelt habe.

Vonseiten des Innenministeriums gab auch am Donnerstag auf Anfrage der APA keine Bestätigung zu der Aktion. Laut "Kleine Zeitung" wären die nun 15 Festgenommenen nach dem Attentat nicht Ziel der Razzia gewesen. "Heute" und "Kurier" schreiben allerdings, dass Freunde des 20-Jährigen auf der Liste der Aktion "Ramses" gestanden seien.

Kein Zusammenhang mit 15 Festnahmen nach Wien-Anschlag

Der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, stellte am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz dezidiert klar, dass die Festnahme der 15 Personen nicht im Zusammenhang mit der Anti-Terror-Operation "Ramses", die für Dienstag geplant war, stand.

"Gegen den Täter und die 15 Festgenommenen war keine Schwerpunktaktion geplant. Alle anderen Informationen sind falsch", sagte der Generaldirektor. Nehammer betonte, dass es laufend Operationen gebe, der Kampf gegen den Terrorismus finde nicht erst seit Montag statt. Mit Bekanntgabe solcher Aktionen wäre die Operation tot und verdeckte Ermittler gefährdet, so Nehammer.

(APA/red)

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