Zeitdruck, Feinarbeit und strenge Sicherheitsauflagen machen den Verantwortlichen dabei weit weniger Kopfzerbrechen als das Pferd, das bei der Eröffnung die Kutsche mit Diva Anna Netrebko und Direktor Ioan Holender ziehen wird: Ein Pferdeapfel wäre nicht so schlimm, aber wenn es uriniert, das rinnt dann in die Ritzen im Parkett und es stinkt die ganze Nacht – und man bekommt es nicht weg.
Das große Werken begann unmittelbar nach der Vorstellung am Montag. Für diesen Abend wird traditionell ein Stück gewählt, bei dem es nicht eine allzu üppige Dekoration gibt. Kaum ist der Vorhang gefallen wird der Boden ausgetauscht und die Logen umgebaut. Normalerweise sind ja keine Tische darinnen, so Walter Renner, der die Mannschaft überwacht.
Als erstes wird das Parkett aufgebaut. Rund 170 der zwei Quadratmeter großen Platten müssen jedes Jahr für die Veranstaltung verlegt werden. Um die Neigung des Zuschauerraumes auszugleichen, wird darunter eine Art Gerüst aufgebaut, damit in der Ballnacht eine ebene Tanzfläche bereit steht.
Einiges an Logistik fordert der Aufbau der Bühnenlogen: 66 Lkw-Fuhren sind nötig, um die über sieben Meter hohen Elemente, in denen am Ball rund 500 Gäste Platz finden, in die Oper zu transportieren. Gleichzeitig wird das Sangeshaus mit einem Großaufgebot an verschiedenen Blättern (mehr als 600 Kilo) und 5.000 Orchideen mit jeweils zehn Blüten geschmückt.
Rechtzeitig vor der Generalprobe am Mittwochabend muss die Oper umgebaut sein. Das geht sich aus. Wir werden auch immer schneller und effizienter, meinte Renner. Heuer kam man etwa mit rund 100 Arbeitern weniger aus als noch im vergangenen Jahr. Dafür muss noch für alle Pferde-Fälle ein Bottich und Putzfetzen besorgt werden. Das darf ich ja nicht vergessen, sagte Renner.