Oper "Die Überflüssigen" vor Uraufführung in Wien

Ein Schlagersternchen, eine Society-Lady, ein Idealist und der CEO eines multinationalen Konzerns: Die Protagonisten von Alexander Kukelkas Operngroteske “Die Überflüssigen” scheinen nicht gerade Sympathieträger zu sein. Für das Auftragswerk des Neuen Wiener Musiktheaters, das am 8. Jänner im Theater Nestroyhof Hamakom uraufgeführt wird, ist aber ohnehin Horror wichtiger als Wohlbehagen.
Terror der Digitalisierung
Immerhin soll im vierten Teil der Opern-Quadrologie von Kukelka, der neben Komposition und Buch auch für Regie sowie die musikalische Leitung verantwortlich zeichnet, die “Hölle des Gleichen, der Terror des ‘Like’, die Diktatur der Transparenz” vor Augen geführt werden, wie es in einer Ankündigung heißt. Abseits der vermeintlichen Vorzüge einer digital geprägten Welt landen die vier Figuren nämlich auf einer “spätkapitalistischen Müllhalde im Nirgendwo”, wo sie nicht nur auf sich selbst zurückgeworfen werden, sondern auch einem Hüter des Mülls ausgesetzt sind.
In der knapp eineinhalbstündigen Inszenierung, für die Maria Theresia Bartl die Kostüme sowie die Bühne beisteuert, sind Ewelina Jurga, Eva Maria Neubauer, Rupert Bergmann, Emil Kohlmayr und Dieter Kschwendt-Michel zu erleben. Musikalisch darf man sich auf ein siebenköpfigen Kammerensemble einstellen, das die immer wieder neu zusammengestellten kompositorischen Einfälle Kukelkas umsetzt. Letztlich will der Künstler “auf musikdramatische Weise die Gesellschaftsordnung nach dem ‘Digital Turn'” untersuchen.
Was, wann und wo?
Uraufführung am 8. Jänner um 20 Uhr im Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 1020 Wien. Regie und musikalische Leitung: Alexander Kukelka, Bühne und Kostüme: Maria Theresia Bartl, Dramaturgie: Kathrin Kukelka-Lebisch, Licht: Florian Mayerhofer. Mit: Ewelina Jurga, Eva Maria Neubauer, Rupert Bergmann, Emil Kohlmayr und Dieter Kschwendt-Michel. Kooperation mit dem Neuen Wiener Musiktheater. Weitere Aufführungen: 9. bis 15. Jänner jeweils um 20 Uhr.
(APA/red)