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OÖ-Wahl 2021: Ausgangslage, Ziele, Chancen der Parteien

Das sind Ziele, Chancen und Ausgangslage der Parteien bei der OÖ-Wahl 2021.
Das sind Ziele, Chancen und Ausgangslage der Parteien bei der OÖ-Wahl 2021. ©APA
Bei der Landtagswahl in Oberösterreich am 26. September 2021 werden keine großen Überraschungen erwartet. Alles zur Ausgangslage, den Zielen und Chancen der Parteien lesen Sie hier.
Umfrage vor der OÖ-Wahl 2021
Stelzer will "deutlich zulegen"

Die ÖVP, aber auch die Grünen können Zugewinne erwarten, die FPÖ muss hingegen nach ihrem Rekord-Ergebnis 2015 mit gröberen Verluste rechnen. Die SPÖ hofft auf zumindest ein sanftes Plus. Die NEOS haben - nach ihrem Scheitern bei der vorangegangenen Wahl - wohl realistische Chancen auf den erstmaligen Einzug in den Landtag.

ÖVP geht optimistisch in die OÖ-Wahl 2021

Optimistisch in die OÖ-Wahl gehen kann vor allem die ÖVP. Nach ihren dramatischen Verlusten der Wahl 2015, bei der sie - noch unter Josef Pühringer - von knapp 46,8 auf ihren historischen Tiefststand von 36,4 Prozent heruntergerasselt war, wird sie sich bei diesem Urnengang wohl deutlich erholen. Meinungsforscher prognostizieren der ÖVP 38 bis 42 Prozent und klar den ersten Platz. Im besten Fall könnte die Volkspartei sogar den 2015 verlorenen Landesrat zurückholen, was eine absolute Mehrheit in der Landesregierung bedeuten würde.

Dann bräuchte die seit April 2017 von Landeshauptmann Thomas Stelzer geführte Partei nur mehr im Landtag einen Partner. Dabei wird die ÖVP wohl eine breite Auswahl haben. So könnte Stelzer die Zusammenarbeit mit der FPÖ fortführen, zu den Grünen zurückkehren oder mit der SPÖ paktieren, wobei letzteres als am wenigsten wahrscheinlich gilt.

Nach der Wahl 2015 ging sich eine Fortführung der schwarz-grünen Zusammenarbeit nicht mehr aus, es kam zur Koalition der ÖVP mit den damals auf 30,36 Prozent erstarkten Blauen. Diese müssen heuer nach Ibiza-Affäre und dem in Oberösterreich nicht gern gesehenen Obmannwechsel in der Bundespartei hin zu Herbert Kickl wohl mit Verlusten rechnen. Spitzenkandidat und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner hat als Wahlziel 20 Prozent ausgegeben, was sich laut Umfragen ausgehen dürfte. Die Meinungsforscher sehen die Blauen derzeit zwischen 22 und 26 Prozent. Die Chancen für Haimbuchners Ziel, die Regierungszusammenarbeit fortzuführen, scheint damit intakt.

Laut Umfragen wird die FPÖ auf Platz 2 landen

Halten die Umfragewerte, dann wird die FPÖ vor der SPÖ liegen, die in den bisherigen Erhebungen (teils klar) unter der 20 Prozent-Marke ausgewiesen wird. 2015 waren die Sozialdemokraten von zuvor knapp 25 auf 18,4 Prozent abgestürzt, verloren Platz zwei und damit den Anspruch auf den Landeshauptmann-Stellvertreter. Seit der Übernahme der Landespartei durch Birgit Gerstorfer wurde es wieder ruhiger und man zeigt sich nach außen hin geschlossener.

Grüne wollen Schwarz-Blau in Oberösterreich beenden

Ein Ziel der oberösterreichischen Grünen ist es, die Ära von Schwarz-Blau zu beenden. Zwar kann die Öko-Partei Zugewinne zu ihren 10,3 Prozent von 2015 erwarten - die veröffentlichten Umfragen sehen sie zwischen 14 und 17 Prozent. Ein Überholen der SPÖ gilt aber als eher unwahrscheinlich, womit es für die Öko-Partei wohl Platz vier werden dürfte. Ob das ausreicht, um ÖVP-Chef Stelzer zu einem Wechsel zu bewegen, ist offen. Spitzenkandidat Landesrat Stefan Kaineder setzt vor allem auf das Thema Klimawandel.

NEOS wollen in den oberöstereichischen Landtag

Die NEOS versuchen am 26. September zum zweiten Mal, in den Landtag einzuziehen. 2015 waren sie mit 3,5 Prozent an der Vier-Prozent-Hürde gescheitert. Der Einzug könnte laut Meinungsforschern wohl gelingen, ganz gegessen ist die Sache laut dem bisherigen Umfragen aber nicht. Der 29-jährige Spitzenkandidat Felix Eypeltauer verspricht den Wählern als "einzige Partei" eine unabhängige und freie Oppositionskraft.

Auch Kleinparteien kämpfen um Stimmen

Ebenfalls um Stimmen kämpfen die KPÖ, die Christliche Partei Österreichs (CPÖ), "Bestes Oberösterreich", die Unabhängige Bürgerbewegung (UBB), die Liste "Referendum" sowie die Impfskeptiker "Menschen Freiheit Grundrechte Oberösterreich" (MFG OÖ). Letztere könnten laut Expertensicht durchaus von der Pandemie profitieren, wenngleich ein Einzug in den Landtag wohl außer Reichweite ist. Stimmen wegnehmen dürften sie wohl am ehesten der FPÖ wie auch der ÖVP.

Alle Infos zur Oberöstereich-Wahl 2021

(APA/Red)

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