Rudi Anschober (Grüne) befürchtet einen Rechtsruck seines Koalitionspartners. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) habe die Koalitionstür zur FPÖ in der ORF-"Pressestunde" am Sonntag "nicht geschlossen, sondern sie in Wirklichkeit weiter geöffnet", meinte er in einer Aussendung.
“Damit muss bisherigen VP-Wählerinnen und Wählern klar sein, dass sie mit einer Stimme für die VP zu schwarzblau beitragen können”, reagierte der Grüne Anschober auf Aussagen des Landeshauptmannes, wonach er keine Koalition vor der Wahl ausschließe. Die Grünen seien damit die einzige politische Kraft, die sich klar und deutlich von der FPÖ abgrenze: “Nur wenn Grün stark gewinnt, hat Blau keine Chance.” Anschober lud daher bisherige ÖVP-Wähler dazu ein, “ein Stück des Weges mit den Grünen zu gehen”.
Annäherung der ÖVP an FPÖ?
Aber auch bei den Freiheitlichen kamen Pühringers Aussagen nicht besonders gut an. Der Landeshauptmann habe vermittelt, dass er ein “klassischer Systemapparatschik” sei, meinte FPÖ-Landeschef Manfred Haimbuchner. Auch die schärfere Gangart in der Asylfrage, wie die Forderung nach temporären Grenzkontrollen, erhielt nur bedingtes Lob, denn: “All diese Punkte sind FPÖ-Forderungen.” Im Gegensatz zu Pühringer würden die Freiheitlichen auch niemanden ausgrenzen, interpretierte Haimbuchner die Aussagen des Landeshauptmannes anders als die Grünen.
(APA/Red)