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Onisiwo zieht Schlussstrich unter Nationalteam-Karriere

Onisiwo war 24 Mal für Österreich im Einsatz.
Onisiwo war 24 Mal für Österreich im Einsatz. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Karim Onisiwo stand 24 Mal für Österreich am Feld. "Für meinen Rücktritt gibt es sportliche und private Gründe", erklärte er.

Fast genau acht Jahre nach seinem ersten Auftritt für die ÖFB-Auswahl hat Karim Onisiwo seine Karriere im heimischen Fußball-Nationalteam aus "sportlichen und privaten Gründen" für beendet erklärt. Das gab der ÖFB am Freitag in einer Aussendung bekannt. "Dieser Schritt fällt mir nicht leicht", erklärte der 31-jährige Wiener, der seit 2016 für den deutschen Bundesligisten Mainz 05. Der Wiener, der seit 2016 für den deutschen Bundesligisten Mainz 05 stürmt, hat in 24 Länderspielen einen Treffer erzielt.

Onisiwo: "Sportliche und private Gründe"

"Für meinen Rücktritt gibt es sportliche und private Gründe, die ich in den vergangenen Wochen mit dem Teamchef besprochen habe", sagte Onisiwo, der mit Mainz aktuell Tabellenschlusslicht ist. "Letztlich habe ich den Entschluss gefasst, mich voll und ganz auf meinen Verein Mainz 05 und meine Familie zu konzentrieren. Die Spiele des ÖFB-Teams werde ich weiter als Fan verfolgen und hoffe auf eine erfolgreiche EM."

Die Chance, beim Turnier nächsten Sommer in seiner Wahlheimat Deutschland dabei zu sein, nahm sich Onisiwo selbst. Seit der Amtsübernahme von Teamchef Ralf Rangnick war der Familienvater im ÖFB-Kader gesetzt, zum Einsatz kam er aber meistens nur als "Joker". Beim jüngsten EM-Quali-Doppel im Oktober gegen Belgien (2:3) und in Aserbaidschan (1:0) fehlte Onisiwo wegen Problemen mit dem Hüftbeuger. Sein letztes Länderspiel absolvierte er am 12. September mit einem Kurzeinsatz beim 3:1-Sieg in Schweden.

Onisiwo mit sechs Minuten bei EM 2021

Zumeist musste sich der einstige Mattersburg-Kicker im Nationalteam mit der Ersatzrolle zufriedengeben. So auch bei der EM 2021, bei der er sechs Minuten absolvierte.

"Karim hat mir schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass er darüber nachdenkt, seine Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden. Ich hatte mit ihm dazu zu jedem Zeitpunkt eine offene und ehrliche Kommunikation", betonte Teamchef Rangnick. Sportdirektor Peter Schöttel fand es "sehr schade", dass Onisiwo künftig nicht mehr für Österreich spielen werde. "Karim war acht Jahre lang ein wertvoller Teil unseres Nationalteams. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung."

Sein Länderspiel-Debüt hatte der damalige Mattersburg-Kicker im November 2015 unter Marcel Koller im EM-Test gegen die Schweiz gegeben. Sein einziges Tor für Österreich erzielte Onisiwo 2020 in der Nations League gegen Rumänien (2:3). Bei der EM im Jahr darauf ließ ihn Teamchef Franco Foda allerdings nur sechs Minuten spielen. Seine Karriere ist keine klassische. Der Sohn eines Nigerianers und einer Wienerin entschied sich einst gegen einen Eintritt in die Akademie der Wiener Austria und spielte stattdessen bereits mit 17 Jahren im Wiener Unterhaus Erwachsenenfußball.

Onisiwo ist vertraglich bis 2026 an Mainz gebunden

Onisiwo ist vertraglich bis 2026 an Mainz gebunden, hat in dieser Saison aber noch kein Tor erzielt. Beim Tabellenletzten gab Trainer Bo Svensson am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt. Interimstrainer Jan Siewert könnte laut Clubangaben auch zu einer Dauerlösung werden. Onisiwo kann sich dem Coach am Samstag (15.30 Uhr/live Sky) zu Hause gegen RB Leipzig präsentieren.

Sein Nationalteam-Rücktritt ist der zweite eines ÖFB-Stürmers, der erst knapp über 30 Jahre alt ist, nach jenem von Guido Burgstaller im Sommer 2019. Der damalige Schalke-Legionär hatte seinen Schritt einst auch mit gesundheitlichen Gründen argumentiert. Vor zweieinhalb Wochen gab Burgstaller auf Anfrage von Rangnick allerdings ein Comeback. Der Rapid-Kapitän half in Aserbaidschan mit einem Kurzeinsatz aus, wurde beim 1:0-Sieg, der das EM-Ticket fixierte, aber kurz vor Schluss ausgeschlossen.

Die Personaldecke im ÖFB-Sturm ist nicht die dickste. Marko Arnautovic und Michael Gregoritsch waren unter Rangnick zumeist erste Wahl, fehlten zuletzt aber ebenso wie Onisiwo verletzt. England-Legionär Sasa Kalajdzic befindet sich nach seinem zweiten Kreuzbandriss im Vorjahr noch auf dem Weg zurück zu seiner Topform. Zuletzt hatte Rangnick auch Debütant Manprit Sarkaria von Sturm Graz und Freiburg-Angreifer Junior Adamu im Kader. Sein Aufgebot für die letzten Länderspiele des Jahres in Estland (16. November) und in Wien gegen Deutschland (21. November) gibt der Deutsche am Montagabend (18.00 Uhr/live ORF Sport+) bekannt.

(APA/Red)

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