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Omikron: Impfung ist auch bei Varianten besser als keine

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Auch wenn die Wirksamkeit der verfügbaren Impfstoffe bei der neuen Corona-Variante Omikron nach bisher bekannten Daten geringer sein könnte: Die Impfung bleibt auch in diesem Fall die beste Option, wie Experten betonen.
Omikron in Deutschland angekommen
Was wir von der neuen Variante wissen

"Alle Menschen, die sich impfen lassen, fangen nicht bei null an, wenn sie sich mit einer neuen Variante infiziert haben", betonte Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), am Samstag in Berlin bei einem virtuellen Bürgerdialog.

Sie hätten auf jeden Fall schon einen gewissen Impfschutz. Das sei entscheidend zu wissen.

"Netz und doppelten Boden"

Zwar gebe es bei Omikron viele Veränderungen an Stellen, an denen gerade die besten Antikörper binden können, sagte Leif Erik Sander, Immunologe an der Charité Berlin. "Aber unser Körper bildet eine Unmenge an verschiedenen Antikörpern." Hinzu kämen spezielle Zellen der Immunabwehr, die in der Regel ganz andere Stellen erkennen als die Antikörper. "Also wir haben immer ein Netz und einen doppelten Boden."

Schutz vor schwerem Verlauf

Gerade bei der zellulären Immunität sei er sehr optimistisch, dass sie auch bei Omikron greife - und das sei die, die den Körper schütze, wenn das Virus in die Lunge eindringe und dort zu schwerem Lungenversagen führen könnte. "Darum sind wir optimistisch, dass wir mit so einer neuen Variante nicht bei null anfangen."

Booster-Impfung ratsam

Das Level an Immunität könne durch die Booster-Impfungen generell noch einmal sehr stark angehoben werden - was auch gegen Varianten helfe, führte der Infektionsimmunologe weiter aus. "Die Booster bleiben wichtig, gerade auch bei den Varianten." Für eine genaue Einschätzung speziell zu Omikron fehlten bisher noch Daten - noch sei daher auch unklar, ob eine Anpassung der Impfstoffe nötig werde.

Länder schlagen Alarm

Weltweit haben Dutzende Länder wegen der Virusvariante Alarm geschlagen, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO nach dem griechischen Buchstaben Omikron benannt und als besorgniserregend eingestuft wurde. Wissenschafter befürchten ein erhöhtes Ansteckungsrisiko und eine verringerte Wirksamkeit herkömmlicher Impfungen. Bis jedoch Klarheit besteht, dürften Wochen vergehen.

Zahlreiche Staaten, darunter Österreich, wollen sich mit Flug- und Einreiseverboten sowie neuen Quarantänevorschriften gegen eine Einschleppung wappnen. Südafrika beklagte am Samstag, das Land werde damit für seine Aufklärungsarbeit bestraft.

Als "besorgniserregend" eingestuft

Die nun im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante vereint Mutationen, die bereits bei früher als besorgniserregend eingestuften Varianten aufgetreten waren. "Trotz dieser Mutationen haben die Impfstoffe schwere Erkrankungen verhindert, während wir uns von Alpha, Beta und Gamma bis hin zu Delta bewegt haben", sagte Pollard, der mit anderen Oxford-Forschern und dem Pharmakonzern AstraZeneca den Impfstoff entwickelt hat. Außerdem zeigte sich der Wissenschafter zuversichtlich, dass die Impfstoffe zeitnah auf die neue Variante hin angepasst werden könnten.

Die zunächst in Botswana und Südafrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile als "besorgniserregend" eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.

(APA)

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