AA

Omamamia - Trailer und Kritik zum Film

Marianne Sägebrecht spielt eine sympathische Bayerin, die sich im fremdsprachigen Ausland mit resolutem Charme durchschlägt: Ein Filmplot, den schon Regisseur Percy Adlon mit Werken wie "Out of Rosenheim" oder "Rosalie goes shopping" erfolgreich umsetzte. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Nun, gut 20 Jahre später, ist es an Tomy Wigand, der die Sägebrecht in “Omamamia” zunächst nach Kanada, dann aber ins turbulente Rom entsendet, wo sie Konflikte mit Tochter und Enkelin austrägt. Ab Freitag im Kino.

“Omamamia”: Marianne Sägebrecht macht den Papst und Rom unsicher

Als Opa stirbt, will Tochter Marie (Annette Frier) Oma Marguerita (Sägebrecht) am liebsten in ein Altersheim verfrachten und verkauft deren Haus in den kanadischen Bergen. Auch der von Marguerita ersehnte Ausflug zum Papst nach Rom wird kurzerhand abgeblasen. Das lässt sich die resolute Exilbayerin jedoch nicht gefallen und reist kurzerhand auf eigene Faust in die Ewige Stadt und pennt dort bei Enkelin Martina (Miriam Stein). Diese arbeitet nicht – wie Mutter Marie annimmt – als Au-pair-Mädchen bei einer katholischen Familie, sondern lebt mit dem Rocker Silvio (Raz Degan) zusammen.

In Folge blüht Marguerita mit Dirndl und Joint in der mediterranen Atmosphäre auf, bringt bald die Küche eines deutschen Restaurants auf Vordermann, jagt der von ihr erhofften Papstaudienz hinterher, um ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit zu beichten und lernt Lebemann Lorenzo (Giancarlo Giannini) kennen. Als dann auch noch die besorgte Marie nach Rom kommt, kulminieren die Konflikte zwischen den Frauen aus drei Generationen – lösen sich aber selbstredend in allgemeines Wohlgefallen auf.

Die Grundidee, Sägebrecht als teutonischen Delfin ins kalte Wasser einer fremden Kultur zu werfen, hat durchaus Charme. Auch stellt “Omamamia”, das auf der Lebensgeschichte der Autorin Claudia Casagrande beruht, eines der nach wie vor raren Beispiele dafür dar, dass sämtliche Hauptfiguren eines Filmes Frauen sind. Leider zerstört Wigand (bisher mit “Das fliegende Klassenzimmer” und zahlreichen “Alarm für Cobra 11”-Fernsehfolgen in Erscheinung getreten) diesen spritzigen Ansatz mit allzu bemühtem Slapstick, der reichlich deplatziert wirkt.

Zu viele Szenenideen jagen einander, ergeben kein Ganzes, verlieren sich in der Unlogik und einem Sketchhabitus. Hinzu kommen für den leidlich aufmerksamen Betrachter teils frappante Anschlussfehler beim Schnitt, wenn die Figuren ihre Brille mal auf und mal ab tragen. Und wer im Gemisch aus Englisch, Italienisch und Deutsch wann welche Sprache spricht und wann untertitelt wird, entscheidet sich auch abseits einer konzisen Logik. Am Ende bleibt fernsehkompatible Fließbandware, in der einzelne Szenen, Bilder und Konflikte durchaus berühren, der Gesamteindruck jedoch eher mau bleibt.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Kinostarts
  • Omamamia - Trailer und Kritik zum Film
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen