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Oma und Opa würden mindestens 2.700 Euro verdienen

Großeltern übernehmen vielseitige Aufgaben für ihre Kinder und Enkelkinder - zumeist vollkommen unentgeltlich
Großeltern übernehmen vielseitige Aufgaben für ihre Kinder und Enkelkinder - zumeist vollkommen unentgeltlich ©Pixabay (Sujet)
Eins ist klar: Die Hilfe der Großeltern ist in vielen Familien unbezahlbar. Rechnet man sich jedoch aus, was für ein Mindest-Gehalt Omas und Opas zustünde, wenn sie ihren vielen Aufgaben entsprechend entlohnt würden, wäre ihr Verdienst durchaus beträchtlich.
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Wenn man unbedingt noch etwas in der Arbeit fertigbringen muss und der Kindergarten schließt bereits, oder wenn das Kind in der Früh mit Fieber aufwacht, dann sind viele Österreicherinnen und Österreicher unendlich dankbar für den Einsatz von Oma oder Opa rund um ihre Enkeln.

Zahlen zu den Großeltern in Österreich

Rund 1,6 Millionen Omas und Opas leben in Österreich, und fast 70 Prozent der zwischen 60- und 79-jährigen Österreicher/innen haben "Enkerln". Ein knappes Drittel der unter 14-Jährigen hierzulande sieht die Großeltern täglich, 39 Prozent sehen sie zumindest wöchentlich*). In Italien wird im Oktober der "Tag der Großeltern" gefeiert.

Das Dienstleistungsportal ProntoPro.at hat berechnet, wie viel Großeltern eigentlich verdienen müssten, wenn sie für ihre ohnedies unbezahlbaren Tätigkeiten zumindest ansatzweise bezahlt würden: Das Mindestgehalt müsste demnach bei 2.700 Euro pro Monat liegen.

Vielseitige Tätigkeiten - Liebe und Fürsorge inklusive

Bei der Berechnung des "Mindestgehalts" wurde der durchschnittliche aktuelle Stundenlohn professioneller Dienstleister auf ProntoPro.at (für die verschiedenen Tätigkeiten und Unterstützungsleistungen herangezogen, die auch von Großeltern erbracht werden. "Auch wenn man Liebe und Fürsorge der Großeltern kaum quantifizieren kann, wollten mit etwas Augenzwinkern versuchen, zumindest ein "Großeltern-Mindestgehalt" zu berechnen, um Bewusstsein für die Unterstützungsleistungen zu schaffen", so ProntoPro-CEO Marco Ogliengo.

Vom Animator bis zur Reinigungskraft

Omas und Opas legen sich für die lieben Kleinen täglich ins Zeug und kriechen sogar auf dem Boden herum, um ein Lächeln zu erhaschen und den Nachwuchs bei Laune zu halten. Sie sind im wahrsten Sinn des Wortes Kinder-Animateure. Wenn man das professionell organisiert, so zahlt man für einen Profi-Kinder-Animator durchschnittlich 70 Euro pro Stunde.

Viele Großeltern sorgen nicht nur mit einer warmen Mahlzeit für das leibliche Wohl der Enkelkinder, sie schaffen ganz nebenbei auch noch Ordnung im familiären Chaos und bringen die Wohnung zum Glänzen. Ein Profi-Koch erhält rund 85 Euro pro Stunde, eine Reinigungskraft etwa 15 Euro pro Stunde.

Hundesitten und bei den Hausaufgaben helfen sind "normal"

Wer das zusätzliche Familienmitglied, den Hund, gleich "mitbetreuen lässt", muss noch die Kosten für den Hundesitter dazu addieren. Hunde benötigen Bewegung und bei 10 Stunden pro Woche kommen da rasch 400 Euro zusammen. Als Privatchauffeur zum Sport- oder Musikunterricht oder zur besten Freundin/Freund sind Großeltern ebenfalls sehr begehrt: Im Durchschnitt käme man da bei 6 Stunden in der Woche auf 192 Euro im Monat. Bei den Hausaufgaben und der Vorbereitung auf die Schularbeit sind Opa und Oma oft als Nachhilfelehrer im Einsatz: Für eine Stunde Nachhilfe verdient ein Privatlehrer durchschnittlich 15 Euro.

Zusatzrollen: Berater und Notfallservice

Das Mindestgehalt von mehr als 2.700 Euro umfasst noch gar nicht die großelterlichen Zusatzrollen: jene des Beraters, wenn Enkelkinder Ratschlag und ein offenes Ohr benötigen (80 Euro pro Stunde). Und buchstäblich unbezahlbar ist der großelterliche "Notfalldienst", wenn zum Beispiel die Grippe ausgebrochen ist. Notfall-Profis auf ProntoPro.at verlangen im Durchschnitt 30 Euro pro Stunde - ohne Fahrzeit.

Was Großeltern verdienen würden

Der monatliche Durchschnitts-Lohn für klassische "Großeltern-Aufgaben" (monatliches Gehalt in Euro):

  • Privatkoch, 4h/Woche: 1.360.-
  • Kinder-Animateur, 2h/Woche: 560.-
  • Privatchauffeur, 8h/Woche: 192,-
  • Hundesitter, 10h/Woche: 400.-
  • Nachhilfelehrer, 1h/Woche: 80.-
  • Reinigungskraft, 2h/Woche: 120.-
  • Gesamt: 2.712.-

(Quelle: ProntoPro.at, September 2019)

ProntoPro verbindet Dienstleister und Kunden

ProntoPro ist der Marktplatz, um Dienstleistungsprofis und ihre Kunden zusammenzubringen. In Italien haben bereits mehr als 700.000 Kunden den Marktführer ProntoPro genützt, um einen der rund 300.000 registrierten Dienstleister in den 500 Service-Kategorien zu suchen, die von Catering, Installationsarbeiten, Fitness-Coaches bis zu Mathe-Nachhilfe reichen. ProntoPro ist in Italien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien und Österreich tätig. In Österreich ist ProntoPro seit August 2018 mit einem eigenen Marktplatz vertreten. Rund 2.500 Profis in allen österreichischen Bundesländern bieten Kunden bereits ihre Dienste an. ProntoPro wurde 2015 gegründet, hat seinen Sitz in Mailand und wird von privaten Investoren finanziert. Das Österreich-Büro hat seinen Sitz in Wien und ist auch das Headquarter für die Schweiz.

*) Quellen: http://www.share-project.org/ (Stand 6.7.2011); BMSG (Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz) (Hg.) (2003a): Familienstrukturen und Familienbildung. Ergebnisse des Mikrozensus September 2001. Wien: BMSG und BMSG (Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz) (Hg.) (2003b): Haushaltsführung, Kinderbetreuung, Pflege. Ergebnisse des Mikrozensus September 2002. Wien: BMSG. zit. nach Brandl, Johanna, MA: ‚Dass ich eigentlich nur fürs Enkelkind da bin’. Intergenerationelle Ambivalenz am Beispiel der Kinderbetreuung durch Großmütter. Masterarbeit an der Universität Wien, 2011.

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