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Ölz weitet "Hoheitsgebiet" aus

Per Firmenbucheintragung vom 8. März 75 Prozent an der JOMO Zuckerbäckerei GmbH im niederösterreichischen Leobendorf übernommen hat die Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH.

„Wir steigen dort als Finanzinvestor ein, operativ macht JOMO unter der Eigentümerfamilie Mock, bei der 25 Prozent verbleiben, weiter wie bisher.“

Das erklärte gestern auf „VN“-Anfrage Ölz-Geschäftsführer Bernhard Ölz. Genau gesehen teilen sich die 25 Prozent geschäftsführender Gesellschafter Franz Mock und die Johann Mock Privatstiftung rund um die Eigentümerfamilie Mock. Ölz begründete den Einstieg so, dass JOMO einen Investor gesucht habe, der dem Unternehmen zu neuem finanziellem Spielraum verhilft. Da man den „Mitbewerber zwangsläufig gekannt“ habe, habe sich Ölz schließlich engagiert, vor allem „um im Backoffice-Bereich Hilfestellung anzubieten, von Materialeinkauf über Organisation bis hin zu EDV-Belangen, und um Produktionsabläufe mit unserem Know-how zu optimieren“, so Bernhard Ölz.

Haltbarkeitskultur

Gemeinsam ist den Unternehmen Ölz und JOMO, dass beide im Kuchengeschäft verankert sind. Während JOMO österreichweit – auch in Vorarlberg z. B. bei Spar und Billa – gelistet ist und die Exportmärkte Deutschland, Tschechien, Slowakei und Slowenien betreut, ist Ölz im Inland ebenso flächendeckend präsent und bedient außer dem angrenzenden deutschen Markt auch die Schweiz und Norditalien. Trotzdem wird es z. B. keine Zusammenlegung von Vertriebsaktivitäten geben. „Weil es sich um zwei völlig verschiedene Haltbarkeitskulturen handelt. JOMOProdukte mit bis zu 40 Tagen Haltbarkeit haben den Großhandel als Hauptabnehmer. Ölz-Produkte mit 12 bis 14 Tagen Haltbarkeit haben den Frischdienst als Haupt-Asset und entsprechend anders geartete Vertriebsschwerpunkte“, sagte Bernhard Ölz. Jedenfalls, so der Chef-Meisterbäcker, werden Ölz und JOMO trotz dieser Verschmelzung „Mitbewerber bleiben, vielleicht ab sofort noch motivierter um Marktanteile kämpfen“. Zumindest Letztere sind derzeit jedenfalls unmissverständlich verteilt: „Im Kuchen- und Feinbackwarenmarkt in Österreich ist Ölz mit 50 Prozent klarer Marktführer. Der Anteil von JOMO liegt bei 5 Prozent“, veranschaulichte Bernhard Ölz.

Facts zum Einstieg

  • Meisterbäcker Ölz: 125 Mill. Euro Umsatz, 650 Mitarbeiter (davon 374 im Ländle), 26 Prozent Exportanteil
  • JOMO Zuckerbäckerei: 15 Mill. Euro Umsatz, 100 Mitarbeiter, 30 Prozent Exportanteil
  • Die von Ölz mehrheitlich übernommene JOMO ist u. a. auf Biskuitrouladen, Blockkuchen und Gugelhupfe spezialisiert.
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