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Olympia: Zweiter Durchgang des Damen- RTL erst am Donnerstag

Die Entscheidung im bisher für Österreich aussichtsreichsten Alpinrennen bei Olympia fällt wie befürchtet frühestens am Donnerstag. Der Riesentorlauf der Damen wurde am Mittwoch nach dem ersten Durchgang wetterbedingt abgebrochen, der zweite Lauf für Donnerstag um 18.30 Uhr MEZ neu angesetzt.
Bilder vom ersten Durchgang
Görgl führte starkes Team an

Mit Elisabeth Görgl als Führender sowie Kathrin Zettel (3.) und Eva-Maria Brem (4.) “übernachtete” Österreich mit gleich drei Läuferinnen in den Top-Vier.

Der vierte und vorletzte Damenbewerb am Whistler Mountain war trotz Nebels und Schneefalls zunächst pünktlich gestartet worden. Nachdem die groß auftrumpfenden ÖSV-Damen für eine fast schon sensationell zu nennende Halbzeitsituation gesorgt hatten, wurde wegen des berüchtigten Mid-Mountain-Fogs der Start des zweiten Laufs zunächst um neun Tore nach unten verlegt. Nach fast zwei Stunden des Zuwartens kam dann aber die endgültige Absage.

“Die Entscheidung war in Ordnung, sie kam einstimmig. Man hat oben keine zwei Tore gesehen, das hätte mit Rennfahren nichts mehr zu tun gehabt”, zeigte sich auch Österreichs Damenchef Herbert Mandl einverstanden mit der Verschiebung. Am Donnerstag sind die Aussichten zwar auch nicht überragend, “aber es gibt mehrere Fenster, in denen es gehen könnte”, sagte FIS-Renndirektor Atle Skaardal.

Sollte das Wetter nicht mitspielen, kann der zweite Durchgang sogar noch weiter nach hinten verschoben werden. Skaardal hatte angesichts des drohenden Wetterunbills schon am Dienstagabend gemeint, dass man notfalls auch beide Slaloms an einem Tag fahren könne. “Morgen wird ein ähnlich schwieriger Tag. Was passiert, wenn wir den zweiten Lauf morgen nicht fahren können, müssen wir in der Notfallgruppe diskutieren”, erklärte Skaardal am Mittwoch und gab zu: “Es wird sehr kompliziert.”

Riesentorläufe mit Durchgängen an zwei Tagen war früher bei Olympia sogar die Regel. Aber auch im Weltcup hat es dieses Szenario wetterbedingt schon mehrmals geben. Mandl erinnerte sich spontan an ein Rennen in Marburg.

Dass sich Görgl nur 24 Stunden nachdem sie sich in der internen Qualifikation gegen Andrea Fischbacher erst das vierte RTL-Ticket auch gleich die Führung im Olympia-RTL geschnappt hatte, überraschte genauso wie Platz vier für Brem. Die Tirolerin liebt an sich eher steile und eisige Hänge. Zettel bestätigte als Dritte, dass der RTL ihre “Paradedisziplin” ist. Aus rot-weiß-roter Sicht könnte man also auch gerne nur den ersten Durchgang werten. “Das wäre für uns gut, ist aber im Reglement nicht vorgesehen”, sagte Mandl schmunzelnd.

Spartentrainer Günther Obkircher sah mit der nun neuen Situation für seine Mädchen kein Problem. “Es ist für alle gleich. Man muss cool bleiben und noch einmal attackieren. Eine Taktik in dem Sinn gibt es sowieso nicht, jede muss Vollgas geben”, sagte Obkircher, den Görgls Bestzeit positiv erstaunte. “Es war absehbar, dass sie auf diesen Bedingungen gut fahren kann. Aber dass sie Bestzeit runter legt, das ist sicher überraschend.”

Die ÖSV-Damen begaben sich nach der langen Warterei schnellstens zurück ins Olympische Dorf. “Sie werden auch am Donnerstag gut eingestellt sein”, versicherte Mandl. “Sie wissen, dass in diesem Nebel sehr viel passieren hätte können”, sagte der Cheftrainer. “Das ist jetzt sicher eine neue Situation aber man schläft sicher besser, wenn man vorne ist statt hinten. Die Situation ist sehr erfreulich. Die Mädchen haben ihre Sache gut gemacht und werden das auch im zweiten Lauf zeigen.”

Auch ÖSV-Alpinchef Hans Pum begrüßte die Entscheidung. “Die Jury hat richtig entschieden”, sagte der Oberösterreicher und erklärte: “Es heißt im Reglement, dass ein Riesentorlauf in zwei Durchgängen gefahren werden muss und an einem Tag durchgeführt werden soll.” Natürlich hätte auch er gerne ein Rennen gesehen, “aber die Sicherheit steht im Vordergrund. Es wäre eine große Lotterie geworden.”

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