Das Frauen-Nationalteam setzt sich auch im zweiten Duell der UEFA Women´s Nations League gegen Portugal durch und holt im Estádio Varzim Sport Club einen 2:1-Erfolg. Viktoria Pinther und Eileen Campbell treffen nach der Pause.
Teamchefin Irene Fuhrmann setzt im Varzim Sport Club im Norden Portugals auf die siegreiche Startelf des Hinspiels vom vergangenen Freitag.
Die Partie beginnt ohne großes Abtasten, denn beide Teams starten offensiv in das zweite Duell binnen vier Tagen. Nach einem Angriff über rechts kommt Sarah Zadrazil im Strafraum an den Ball, zieht aus kurzer Distanz wuchtig ab und trifft die Querlatte – Pech für die ÖFB-Auswahl (13.). Kurz darauf versucht es Barbara Dunst mit einem flachen Abschluss von der Strafraumkante, Patricia Morais kann parieren (16.). Zehn Minuten vor der Pause die Gastgeberinnen dann mit ihrer bis dato besten Torchance. Jessica Silva kommt im Strafraum an den Ball, nimmt Maß und zielt nur knapp an der langen Torstange vorbei (35.). Dann wieder die ÖFB-Auswahl. Sarah Zadrazil legt vor dem Strafraum uneigennützig quer, doch der Pass auf Barbara Dunst ist zu ungenau. In der Nachspielzeit stürmt Dunst noch einmal alleine Richtung portugiesisches Tor, kurz vor dem Abschluss verspringt der Frankfurt-Legionärin allerdings der Ball in aussichtsreicher Position. Nach einer abwechslungsreichen ersten Spielhälfte geht es mit einem torlosen Remis in die Kabine.
Personell unverändert gehen beide Teams in die zweite Spielhälfte. Die Gastgeberinnen erwischen den etwas besseren Start. Manuela Zinsberger kann einen ersten Schuss von Diana Silva zum Corner klären (54.). Eileen Campbell (58.) versucht es wenig später aus zentraler Position, ihr Schuss wird geblockt. Mitte der zweiten Hälfte erhöhen die Portugiesinnen den Druck, die Führung gelingt jedoch der ÖFB-Elf durch die eingewechselte Viktoria Pinther, die flach unten links zum 1:0 in der 72. Minute einschiebt. Die Reaktion von Portugal folgt prompt. Ana Capeta sorgt wenige Augenblicke später für den 1:1-Ausgleich (75.). Wiederum nur 120 Sekunden später ist es Eileen Campbell, die mit ihrem zweiten Nations League-Treffer die erneute österreichische Führung erzielt (77.). Diese kann das Frauen-Nationalteam auch durch die sechsminütige Nachspielzeit bringen.
"Wir sind überglücklich, dass wir diese drei Punkte hier aus Portugal entführen und uns damit eine sehr gute Ausgangssituation für den Dezember schaffen konnten. Das war unser ganz klares Ziel. Es war ein intensives Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Wir sind gut in die Partie gestartet, waren von Beginn an sehr griffig und haben schon im ersten Durchgang einige gute Chancen kreiert. Nach dem Seitenwechsel haben wir gegen den Druck der Portugiesinnen gut dagegengehalten und auch auf den Ausgleich gut reagiert ", so Teamchefin Irene Fuhrmann."Es war ein hart umkämpftes Spiel, an dessen Ende nur zählt, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben. Wir sind heute sehr gut in die Zweikämpfe gegangen und sind selbstbewusst vom Beginn weg auf dem Platz gestanden. Ich denke, am Ende hat heute unsere Effizienz gesiegt. Es war ein richtungsweisendes Spiel und wir sind froh, heute als Sieger vom Platz zu gehen. Wir können selbstbewusst in die letzten beiden Spiele im Dezember gehen ", resümiert Siegtorschützin Eileen Campbell.
Viktoria Pinther zum 2:1-Erfolg: „Wir haben an die zweite Hälfte vom Hinspiel super angeknüpft und waren heute von Beginn an voll da. Wir wollten den Sieg heute unbedingt holen und mit sechs Punkten aus diesen beiden Spielen gehen. Die Erleichterung ist jetzt einmal groß, aber wir dürfen nicht vergessen, dass noch zwei sehr schwere Spiele auf uns warten. So wie wir heute in die Partie gegangen sind, müssen wir auch in den letzten beiden Duellen auftreten.“
"Wir haben das Spiel heute mit unserer unglaublichen kämpferischen Leistung gewonnen. Ich bin unglaublich stolz auf das Team, denn jede Spielerin hat heute alles für den Erfolg getan. Sechs Punkte aus diesen zwei Spiel ist Wahnsinn. Wir haben uns vorgenommen, heute von Anfang an da zu sein und in die Zweikämpfe zu kommen. Das ist uns gelungen ", zieht Kapitänin Sarah Puntigam Bilanz.
Das Frauen-Nationalteam macht mit dem zweiten Sieg im vierten Gruppenspiel einen großer Schritt für das gesetzte Ziel „Verbleib in der Liga A“. Bis zum letzten Nations League-Fenster Ende November verteidigt die ÖFB-Auswahl den zweiten Tabellenplatz. Die letzten beiden Gruppenspiele steigen in Frankreich (01.12.) und in St. Pölten gegen Norwegen (05.12).
vorschau
Das Frauen-Nationalteam steht vor dem zweiten Duell in der UEFA Women´s Nations League gegen WM-Teilnehmer Portugal. Nach dem 2:1-Sieg am vergangenen Freitag vor ausverkauftem Haus in Altach will die Elf von Teamchefin Irene Fuhrmann auch im zweiten Aufeinandertreffen im Varzim Sport Club in Povoa do Varzim punkten.
Der Ticker vom Spiel Portugal vs Österreich
Mit einem neuerlichen Erfolg kann die ÖFB-Auswahl nicht nur wichtige Punkte im Kampf um den Verbleib in der Liga A der Nations League sammeln, sondern sich eine gute Ausgangslage für die beiden letzten Gruppenspiele Ende November und Anfang Dezember gegen Frankreich und Norwegen schaffen.
Teamchefin Irene Fuhrmann vor dem morgigen Rückspiel im Norden Portugals: „Wir haben gesehen, dass es gerade in der ersten Hälfte ein sehr enges und schwieriges Spiel gewesen ist. Es wird morgen ein ähnlicher Kraftakt notwendig sein, um als Sieger vom Platz zu gehen. Portugal ist weiterhin ein sehr unangenehmer und aggressiver Gegner gegen den Ball, darauf müssen wir uns einstellen. Offensiv gilt es, bessere Entscheidungen zu treffen, um auch länger im Ballbesitz zu bleiben und Portugal dadurch nicht ins Spiel kommen zu lassen. Ein voller Erfolg würde uns eine sehr gute Ausgangssituation für die beiden letzten Spiele bringen. Das ist das Ziel für morgen.“AS Roma-Legionärin Laura Feiersinger erwartet auch im zweiten Aufeinandertreffen eine Partie auf Augenhöhe: „Wir haben das erste Spiel gut analysiert und viele Lösungen herausgearbeitet, die wir morgen im zweiten Duell umsetzen wollen und müssen. Natürlich wissen wir noch nicht, ob und wie Portugal morgen umstellen wird. Es wird an uns liegen, das im Spiel zu erkennen. Dass wir innerhalb weniger Tage zwei Mal ein Bewerbsspiel gegen denselben Gegner spielen, ist eher ungewohnt. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen, zum Beispiel wie gut wir ins Spiel starten können. Wir wollen natürlich mit einem Sieg heimkommen, sechs Punkte wären extrem wichtig.“
Teamspielerin Barbara Dunst, die den ersten Treffer beim 2:1-Erfolg vorbereitete sowie das zweite Tor selbst erzielte, appelliert vor dem neuerlichen Duell mit dem 19. der FIFA-Weltranglisten an das eigene Team: „Man hat in Altach gesehen, welche Qualitäten Portugal mitbringt. Es erwartet uns auch morgen wieder eine sehr spielstarke Mannschaft. Wir müssen versuchen, gleich in der ersten Hälfte dagegen zu wirken, die Räume noch besser erkennen und sie über die Zweikämpfe noch mehr unter Druck setzen. Offensiv wie defensiv müssen wir noch flexibler agieren und auch die Schwächen ausnützen, die Portugal mitbringt.“
Während das Frauen-Nationalteam beim Match in Altach ein mit 4800 Fans ausverkauftes Heimspiel erlebte, warten auf die ÖFB-Auswahl morgen bis zu 6000 portugiesische Fans im Estádio Varzim Sport Club. „Da wird eine unglaubliche Atmosphäre herrschen, nichtsdestotrotz kann das auch uns als Gäste nach vorne pushen. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir als Österreich können“, blickt Team-Torfrau Manuela Zinsberger vor dem Re-Match am Dienstag auf ein mögliches ausverkauftes Stadion in Portugal und bestätigt: „Es wird morgen auf keinen Fall einfacher werden, als am Freitag in Altach. Wir wissen, dass die Portugiesinnen noch aggressiver sein werden. Da werden auch wir als Team noch mehr ins Spiel einbringen müssen. Sie werden uns auch morgen wieder alles abverlangen, darauf sind wir eingestellt.“
Nach drei von sechs Gruppenspielen hält die ÖFB-Elf mit vier Punkten hinter Tabellenführer Frankreich (9) auf Rang zwei der Gruppe A2, gefolgt von Portugal (3) und Norwegen (1).