AA

ÖVP und FPÖ präsentieren Vertreter für U-Kommission zu Causa Wien Energie

Am Dienstag sind das ÖVP-Team und der FPÖ-Mann für die U-Kommission zur Causa Wien Energie benannt worden.
Am Dienstag sind das ÖVP-Team und der FPÖ-Mann für die U-Kommission zur Causa Wien Energie benannt worden. ©REUTERS/Leonhard Foeger/File Photo (Symbolbild)
ÖVP Wien und FPÖ Wien haben am Dienstag ihre Vertreter für die U-Kommission zur Causa Wien Energie präsentiert. Die Volkspartei spricht vom "größten Finanzskandal in der Geschichte Wiens".
FPÖ schickt Krauss in die Wien Energie U-Kommission

Am Dienstag hat die ÖVP Wien ihr Team für die U-Kommission zur Causa Wien Energie, der am 2. Dezember seine Arbeit aufnehmen soll, präsentiert. Dabei hat die Volkspartei von einem "Finanzskandal der SPÖ", die in Wien mit den NEOS regiert, gesprochen. Eingesetzt werden soll die Untersuchungskommission am Donnerstag. Dann gehe es daran, "den größten Finanzskandal der Geschichte Wiens" aufzuklären, sagte der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer.

Wien Energie erhielt von Bürgermeister Ludwig per Notkompetenz Geld

Die Wien Energie musste - wie andere Versorger in Europa auch - für den Börsenhandel mit Strom und Gas infolge der Preissprünge hohe Sicherheitsleistungen hinterlegen und konnte diese ab dem Sommer nicht mehr aus eigener Kraft finanzieren. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte deshalb ab Juli per Notkompetenz insgesamt 1,4 Mrd. Euro bereitgestellt. Der Liquiditätsengpass und die Notkredite des Bürgermeisters wurden Ende August publik, als auch diese 1,4 Mrd. Euro knapp wurden. Zuletzt hieß es, davon sei die Hälfte wieder zurückbezahlt, die weitere Entwicklung bleibe aber abzuwarten. In der Folge gewährte der Bund über die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) weitere 2 Mrd. Euro, die bisher nicht ausgeschöpft wurden.

ÖVP Wien kritisiert Ludwigs Notkompetenz

Die Ausübung der Notkompetenz durch Ludwig ist einer der Hauptpunkte, den die ÖVP untersuchen will. Mahrer sagte vor Journalistinnen und Journalisten dazu heute, dass Ludwig die Notkompetenz genutzt habe, "ohne entsprechende Gremien einzubinden oder zu informieren. Wir wollen klären, warum weder der zuständige Ausschuss noch der Gemeinderat vorab und zeitgerecht informiert wurde. Das war eine völlige Missachtung der demokratischen Gremien in Wien." Die Notkompetenz hätte aus ÖVP-Sicht nur gezogen werden dürfen, wenn es nicht möglich gewesen wäre den Stadtsenat mit der Angelegenheit zu befassen. "Im Juli und August gab es aber zahlreiche Umlaufbeschlüsse zu anderen Themen", kritisierte Mahrer. Auch sei keine nachträgliche Genehmigung eingeholt worden. Viel wird sich also um Fragen der Stadtverfassung drehen.

Weiterer Punkt für die ÖVP ist die Wahrnehmung der Eigentümerrechte der Stadt bei ihrer Tochter Wien Energie. "Die Wien Energie ist mit Steuergeld ein gewaltiges Risiko von sechs bis zehn Milliarden Euro eingegangen - bei einem Jahresumsatz von rund drei Milliarden", so Mahrer. "Und ein endgültiges Ergebnis ist offen."

Markus Wölbitsch-Milan führt ÖVP-Fraktion in U-Kommission zur Causa Wien Energie an

Fraktionsobmann der Wiener ÖVP in der Untersuchungskommission wird Klubobmann Markus Wölbitsch-Milan. Er warf den Sozialdemokraten vor, im Vorfeld alles dafür getan zu hätten, dass so wenig wie möglich aufgeklärt werden könne, obwohl sie mit Transparenz hausieren gegangen seien. Grundsätzlich habe man als Ergebnisziel, aus dem zu lernen, was passiert ist. "Wir wollen ableiten, was man tun muss, um einerseits dafür zu sorgen, dass die Wien Energie wieder stabil und kein Insolvenzfall und die Versorgungssicherheit gegeben ist. Und die Notkompetenz ist natürlich nur für Notfälle da und nicht um einen Finanzskandal zu vertuschen." Zu Wölbitsch gesellen sich von den Türkisen noch Manfred Juraczka, Caroline Hungerländer - sie will sich beispielsweise die Rolle der kleinen Wiener Regierungspartei NEOS genauer anschauen - und Hannes Taborsky.

FPÖ Wien schickt Krauss in U-Kommission

Die Wiener FPÖ schickt ihren Rathaus-Klubobmann Maximilian Krauss in die gemeinderätliche Untersuchungskommission zur Wien Energie. Als kleinste Fraktion des Gemeinderats kann sie nur einen einzigen Mandatar entsenden.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • ÖVP und FPÖ präsentieren Vertreter für U-Kommission zu Causa Wien Energie
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen