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ÖSV-Slalom-Herren schöpften neue Hoffnung

Hirscher hakte Einfädler rasch ab
Hirscher hakte Einfädler rasch ab
Auf dem Papier lieferten Österreichs Slalom-Herren am Samstag das schlechteste Wengen-Ergebnis der Weltcup-Geschichte ab. Die Enttäuschung im ÖSV-Lager hielt sich dennoch in Grenzen. Viel mehr schöpften Marcel Hirscher, Reinfried Herbst oder die Matt-Brüder Mario und Michael aus dem Lauberhorn-Rennen frische Hoffnung. Weiter geht es nun mit den Österreich-Highlights in Kitzbühel und Schladming.


Hirscher hat seinen Einfädler und ersten Ausfall in einem technischen Bewerb seit März 2012 schnell ad acta gelegt. “So etwas ist mir schon lange nicht passiert. Aber es hilft nichts, weiter geht’s. Ich bin happy, dass der Speed bis zu meinem Ausfall echt super gepasst hat”, resümierte Hirscher, der als Gesamt-Weltcup-Leader nach Kitzbühel reisen wird.

Für Freude bei Herren-Chefcoach Andreas Puelacher sorgte vor allem Michael Matt. Der 21-Jährige qualifizierte sich mit Startnummer 63 für den zweiten Durchgang, in dem er dann sogar die Laufbestzeit hinlegte und 16. wurde.

“Mit Michael Matt hat ein Junger aufgezeigt. Wir haben zwar nicht die große Masse, aber wir haben junge Hoffnungsträger”, sagte Puelacher, der sich am vergangenen Mittwoch mit offenen Worten zur ÖSV-Nachwuchskrise in den technischen Disziplinen bekannt hatte.

Ein WM-Ticket wollte Puelacher aber an den um 14 Jahre jüngeren Bruder von Olympiasieger Mario Matt nicht gleich vergeben. “Er hat gezeigt, was er kann. Aber reden wir nach Schladming weiter”, meinte der Tiroler. Auch Marco Schwarz oder Christian Hirschbühl könnten ja noch auf den WM-Zug aufspringen. “Ich wollte voll angreifen und das ist mir super gelungen. Aber jetzt heißt es dran bleiben”, sagte Matt junior.

Herbst war als 13. bester Österreicher und lieferte sein bis dato bestes Saisonergebnis ab. “Die TopTen rücken näher. Es geht aufwärts und ich freue mich auf Kitzbühel und Schladming. Diese Hänge liegen mir”, meinte der Salzburger, der in Kitz 2006 Zweiter war und in Schladming 2009 und 2010 gewonnen hat.

Herbst hat offenbar ein Rezept gefunden, um sein Material eine Spur aggressiver abzustimmen, aber dennoch seine lädierten Knie nicht zu sehr zu belasten. “Ich bin recht zufrieden”, lautete auch das Resümee von Benjamin Raich, der mit Platz 15 sein bestes Saisonergebnis im Slalom einstellte.

Mario Matt sammelte nach fünf Ausfällen in Serie als 19. Selbstvertrauen und die ersten Weltcup-Punkte des Winters. “Ich bin mir sicher, dass Mario bis zur WM gut in Form ist”, meinte Puelacher über den Tiroler Routinier. Matt selbst freute sich ebenfalls über kleine Schritte vorwärts: “In manchen Situationen fehlt mir noch das Vertrauen, aber passagen-weise war es schon wieder gut.”

Ein wenig beneidet der Olympiasieger seinen jüngeren Bruder, der gerade in den Startlöchern zu seiner Weltcup-Karriere steht. “Eigentlich könnte ich ja auch locker drauflosfahren, ich hab’ nichts mehr zu verlieren. Aber in jungen Jahren ist das doch um einiges leichter”, gestand der zweifache Weltmeister.

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