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ÖSV-Abfahrts-Qualis haben eine lange Tradition

Die Abfahrts-Qualifikation bei Großereignissen hat im österreichischen Ski-Herren-Team eine lange Tradition. Selbst Superstar Hermann Maier musste sich zwei Mal der teaminternen Ausscheidungen stellen. Das Startticket bekam der "Herminator" im Endeffekt immer zugesprochen, wenn es sein musste auch auf dem "Grünen Tisch".


Ein Überblick über die Qualifikationen seit der WM 1997:

WM 1997 in Sestriere: Das Duell um den vierten Startplatz lautete Hannes Trinkl gegen Andreas Schifferer. In den ersten zwei Trainings war Trinkl schneller, im entscheidenden dritten allerdings Schifferer. In der WM-Abfahrt fuhr Schifferer auf Platz fünf.

Olympia 1998 in Nagano: Hannes Trinkl und Fritz Strobl schafften die Qualifikation, auf der Strecke blieb das Quartett Stephan Eberharter, Werner Franz, Josef Strobl und Hans Knauß. Qualifikant Trinkl fuhr in der Abfahrt prompt zu Bronze. Der Oberösterreicher ist damit der bis dato letzte ÖSV-Abfahrts-Qualifikant, der im Rennen auch eine Medaille holte.

WM 1999 in Vail: Stephan Eberharter machte in der Qualifikation das Rennen und verurteilte Hannes Trinkl, Andreas Schifferer, Fritz Strobl und Peter Rzehak zum Zuschauen. Eberharter landete im WM-Rennen auf Rang fünf.

WM 2001 in St. Anton: Werner Franz löste das letzte freie Ticket für die Heim-WM. Der Kärntner ließ Josef Strobl und Peter Rzehak hinter sich. Bei der Medaillenjagd wurde Franz Achter und war damit nur fünftbester und schlechtester Österreicher.

Olympia 2002 in Salt Lake City: Sieben Mann stritten sich um zwei freie Plätze. Im Endeffekt setzten sich Christoph Gruber und Christian Greber durch. Für Klaus Kröll, Andreas Schifferer, Hans Knauß, Hannes Trinkl und Michael Walchhofer war kein Platz. Greber wurde Sechster, Gruber 20.

WM 2003 in St. Moritz: Das Wetter machte der ÖSV-Spitze einen Strich durch die Rechnung, denn das für die Quali vorgesehene Training wurde abgesagt. Das Trainerteam sprach Hermann Maier und Fritz Strobl die letzten beiden Tickets zu. Andreas Schifferer und Klaus Kröll blieben durch die Entscheidung auf dem “Grünen Tisch” auf der Strecke. Schifferer tobte: “Meine Wut richtet sich gegen den Verband, denn dort ist eine Maier-Lobby erkennbar.” Maier wurde in der WM-Abfahrt Achter, Strobl Zehnter.

WM 2005 in Bormio: Werner Franz behielt in der ÖSV-Abfahrts-Qualifikation gegen Christoph Gruber die Oberhand. Im WM-Rennen wurde der Kärntner nur 28..

Olympia 2006 in Turin: Klaus Kröll gegen Andreas Buder hieß das Qualifikationsduell der Zimmerkollegen. Kröll setzte sich deutlich durch, musste sich jedoch in der Olympia-Abfahrt mit Rang 22 begnügen.

WM 2007 in Aare: Hermann Maier musste sich noch ein weiteres Mal der Qualifikation stellen. Im Training wurde der Salzburger Vierter, sein Konkurrent Christoph Gruber Erster. Das Ticket ging dennoch an den “Herminator”. “Der Sport braucht seine Helden”, rechtfertigte ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel die Entscheidung und fügte hinzu: “Gruber hat es bei Großereignissen immer vermasselt.” Allerdings blieb auch Maier ohne Medaille: Rang 13.

WM 2009 in Val d’Isere: Christoph Gruber hinterließ in den Trainings den besten Eindruck und avancierte damit zum vierten und letzten ÖSV-Abfahrer. Der Tiroler setzte sich gegen Georg Streitberger und Romed Baumann durch, schied dann im WM-Rennen aber aus.

Olympia 2010 in Vancouver: Klaus Kröll schaffte es dank der Trainingsleistungen als vierter und letzter Mann ins ÖSV-Team. Zum Zuschauen waren Romed Baumann und Georg Streitberger verdammt. Kröll belegte im Olympia-Rennen Rang neun.

WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen: Hannes Reichelt gewann das Qualifikations-Duell mit Joachim Puchner mit 0,18 Sekunden Vorsprung. In der WM-Abfahrt kam Reichelt nicht über Rang 16 hinaus.

WM 2013 in Schladming: Matthias Mayer machte das Rennen im Fünfkampf um den vierten Startplatz. Auf der Strecke blieben Joachim Puchner, Georg Streitberger, Romed Baumann und Florian Scheiber. In der Abfahrt der Heim-WM wurde Mayer 13..

Olympia 2014 in Sotschi: Klaus Kröll und Georg Streitberger lösten die zwei freien Tickets. Otmar Striedinger (um 0,06 Sekunden zu langsam), Romed Baumann und Joachim Puchner mussten zuschauen. Im Rennen wurde Streitberger 17., Kröll landete nur auf Rang 22.

WM 2015 in Vail/Beaver Creek: Mit Romed Baumann, Max Franz, Otmar Striedinger und Georg Streitberger rittern im Training am Freitag (21.30 Uhr MEZ) vier Mann um zwei freie Plätze. Für Baumann (bisherige Bilanz 0:4) und Streitberger (1:3) ist es bereits Qualifikation Nummer fünf. Auch Striedinger (0:1) hat bereits Quali-Erfahrung. Für Franz ist es hingegen eine Premiere.

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