Österreichs bester Gin kommt aus Gisingen

FELDKIRCH-GISINGEN Vor 40 Jahren hat Herbert Müller aus Gisingen angefangen Schnaps zu brennen. „Ich habe mit Obstler gestartet: Kriasi und Zwetschgen aus der Region zusammengekauft“, erinnert sich Müller zurück. Als Mitglied der Brennerei-Genossenschaft Altenstadt konnte er sich die fahrbaren Gerätschaften ausleihen. Viele Bauern kamen dann zum Gisinger, um ihr Obst zu verwerten. „Viele haben nicht mehr so große Obstwiesen und sind froh, dass sie im Gegenzug einen Schnaps bekommen“, führt er weiter aus. Die „Schnapsidee“ wurde 2004 erstmals ausgezeichnet: „Brenner des Jahres“ konnte Müller 2009 und 2011 erneut gewinnen.
Trendgetränk Gin
2018 haben seine Schwiegersöhne den Impuls gegeben, zu versuchen Gin herzustellen. „Apfel und Wachholder bildeten die Grundbasis“, verrät er. Nach dem Rohbrand kommt der Feinbrand – beim dritten Mal brennen kommen die Gewürze dazu. „Es ist eigentlich nur Schnaps, den man anders destilliert.“ Deswegen bringe Müller auch die langjährige Erfahrung mit. „Dennoch war es für mich eine ganz neue Herausforderung.“ Nach vielen Monaten der Verkostung war die Rezeptur perfekt und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Kürzlich reichte er in Wieselburg (unter mehr als 2000 Teilnehmern) bei der „Ab Hof“-Messe seinen „Feldkirch Gin“ ein. „Vor einer internationalen Jury wurde jede Mixtur unter die Lupe genommen“, berichtet Müller.
Die Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger prämierte seine Spirituose als „Bester Gin Österreichs“. „Das ist das höchste was ich bisher erreicht habe“, freut sich der Preisträger. Auch die Familie – insbesondere die Schwiegersöhne – waren hellauf begeistert. „Die genaue Rezeptur bleibt jedoch mein Geheimnis“, so Müller. Neben dem klassischen „Feldkirch Gin“ gibt es aus der Müller’schen Brennerei eine ganz besondere Variante, den „Blue Feldkirch Gin“, der sich bei der Zubereitung als Gin Tonic von Blau nach Rosa verfärbt. ETU