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Österreichische Krebshilfe fordert Psychotherapie via E-Card

Sei Pandemiebeginn benötigen immer mehr Krebspatienten Psychotherapie und Co. - und auch den "zigtausenden anderen psychisch schwer belasteten Menschen" soll auf Kassenkosten geholfen werden
Sei Pandemiebeginn benötigen immer mehr Krebspatienten Psychotherapie und Co. - und auch den "zigtausenden anderen psychisch schwer belasteten Menschen" soll auf Kassenkosten geholfen werden ©Pixabay (Sujet)
Eine Krebsdiagnose ist zumeist auch psychisch niederschmetternd. Seit Pandemiebeginn benötigen immer mehr Krebspatienten Hilfe - weshalb die Krebshilfe psychologische Leistungen auf Krankenkassenkosten fordert.
Initiative für mehr Kassen-Therapie
Psychotherapie per e-Card in Wien

Rund ein Drittel aller Krebspatienten erkrankt aufgrund der Diagnose und der damit massiv veränderten Lebenssituation auch an Ängsten und Depressionen. Die Corona-Pandemie verstärkte die Last der Betroffenen. Die Österreichische Krebshilfe bietet ihnen psychologische Hilfe, ist aber aufgrund der gestiegenen Nachfrage an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Daher forderte die Organisation die rasche Umsetzung von psychologischer Hilfe via E-Card.

Schwindende Hoffnung und Angst vor Corona

Zwischen schwindender Hoffnung wegen verschobener OP-Termine und der Furcht vor einer lebensbedrohenden Ansteckung mit dem Coronavirus: In einer Aussendung am Mittwoch beschrieb Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda die Situation der Betroffenen: "Ängste und depressive Zustände verstärken sich durch oft monatelange soziale Isolation, die Befürchtung, zusätzlich an Covid-19 zu erkranken, oder durch verzögerte Behandlungsabläufe, um Spitalsbetten für Covid-19-Patientinnen und -Patienten freizuhalten."

Österreichische Krebshilfe mit immer mehr Verzeifelten konfrontiert

Verunsicherte Patientinnen und Patienten würden sich daher seit Beginn der Corona-Pandemie dringlicher denn je an die über 60 Beratungsstellen der Österreichischen Krebshilfe wenden, um schnelle, wirksame und kostenlose Hilfe zu bekommen, wurde in der Aussendung geschildert. "Ein Umstand, der unsere Kapazitäten mittlerweile personell wie finanziell absolut sprengt", berichtete Krebshilfe-Wien Geschäftsführerin Gaby Sonnbichler.

Hunderttausende Krebspatienten und "zigtausende andere" sollen Unterstützung erhalten

Die derzeitige Gesetzeslage schließt aktuell psychologische Interventionen via E-Card aus. Das bedeutet laut Beate Wimmer Puchinger, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP), dass österreichweit rund 400.000 Krebspatientinnen und -patienten und "zigtausende andere psychisch schwer belastete Menschen" der Zugang zu psychologischen Unterstützungsleistungen unmöglich gemacht wird.

"Psychologische Interventionen in niedergelassenen Praxen sind derzeit von Klientinnen und Klienten privat zu bezahlen und Hilfsorganisationen wie die Krebshilfe stehen vor einem fast unlösbaren Problem, wenn sie die Finanzierung tausender Beratungsgespräche jährlich stemmen müssen", so Wimmer Puchinger.

Rasche Umsetzung von "Psychologie via E-Card" gefordert

Im Angesicht dieser für die Betroffenen dramatische Situation richtete Krebshilfe-Präsident Sevelda nun einen Appell an die Öffentlichkeit: "Wir weisen daher in aller Deutlichkeit darauf hin, wie wichtig finanziell barrierefreie, professionelle und zeitnahe psychologische Beratungsleistungen und Kriseninterventionen nicht nur, aber ganz speziell in Zeiten der Pandemie sind, und fordern die politischen Entscheidungsträger auf, schnell wirksame Schritte zur Umsetzung von Psychologie via E-Card einzuleiten."

(APA/Red)

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