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Österreich schickt 13 Aktive zu Paralympics in Sotschi

Österreich schickt 13 Athleten, davon 11 Alpin-Sportler nach Sotschi.
Österreich schickt 13 Athleten, davon 11 Alpin-Sportler nach Sotschi. ©APA
Auffallend am 13-köpfigen österreichischen Paralympics-Team ist, dass gleich elf Athleten aus dem Lager der Alpinskifahrer kommen und mit Claudia Lösch nur eine weibliche Athleten in der Mannschaft steht. Mit 13 Aktiven und damit dem kleinsten Team bisher fährt Österreich zu den XI. Winter-Paralympics vom 7. bis 16. März in Sotschi.

Das Team wurde Donnerstagabend von Bundespräsident Heinz Fischer in Wien verabschiedet.

Paralympics aufgewertet

Die Latte für die Truppe des Österreichischen Paralympischen Komitees liegt hoch, 2010 in Vancouver gab es elf Medaillen und Platz sieben in der Nationenwertung. Doch die Szene hat sich seit dem “Meilenstein” im Jahr 2001 – seit damals sind Paralympics verpflichtender Teil von Olympia-Bewerbungen – beständig geändert. Klassen wurden zusammengelegt, die Gesamtzahl der zu gewinnenden Medaillen sank, die Teilnehmer sind vielfach längst Profisportler. Rund 750 Teilnehmer aus 45 Nationen kämpfen in Sotschi in sechs Sportarten um Edelmetall.

Ein kleines ÖPC-Team

Der Professionalisierung hat man nach Vancouver auch in Österreich Rechnung getragen. Damals haben einige Leistungsträger aufgehört, das ÖPC schickt daher eine relativ junge und “kleine, aber feine” Mannschaft in Krasnaja Poljana an den Start. Gut die Hälfte war noch nie bei Spielen.

Mit der mehrfachen Medaillengewinnerin und Weltmeisterin Lösch – sie ist auch wegen der Verletzung von Danja Haslacher die einzige Frau – , Reinhold Sampl, Martin Falch oder Philipp Bonadimann sind aber erfahrene AthletInnen weiter mit dabei. Mit Matthias Lanzinger gibt ein unterschenkelamputierter Sportler sein Paralympics-Debüt, der früher im alpinen Ski-Weltcup gestartet ist. Während Lösch von Abfahrtsgold träumt (“Sonst gibt es von mir aber keine Prognosen”) ist Lanzinger bewusst, dass ihm seine Erfolge als Nichtbehinderter in Sotschi nicht zwingend weiterhelfen.

Lanzinger der Bekannteste

“Früher war ich einer von Vielen auf einer großen Bühne, jetzt stehe ich auf einer kleineren Bühne etwas mehr im Mittelpunkt”, brachte der frühere Junioren-Weltmeister seinen Status auf den Punkt. Lanzinger und Co bestreiten kommende Woche beim Weltcup-Finale in Tarvis die Generalprobe für Sotschi, die will auch der Abtenauer zu letzten Materialtests nutzen.

“In Sotschi kann alles passieren, man muss bestmöglich vorbereitet hinkommen”, weiß Lanzinger, der bei seinem ersten echten Großereignis (“Der Unfall passierte ja vor meinem Zenit”) wie Markus Salcher zu den Medaillen-Favoriten in der stark in den ÖSV integrierten Alpin-Truppe zählt. Nur Michael Kurz (Ski nordisch) und Georg Schwab (Para-Snowboard) starten in Sotschi für Österreich nicht im Alpinski.

Großes Gepäck – Kleine Prämien

790.000 Euro kostet die zur Hälfte von Sponsoren gedeckte Entsendung der relativ kleinen, aber mit vier Tonnen Übergepäck anreisenden ÖPC-Delegation, die auch das Tirol Haus Austria als Basis nutzen wird. Die Bestrebungen nach Gleichstellung sind auch auf Einkleidungs-Ebene bereits erfolgreich gewesen. Bei den Cash-Prämien für Gold (6.000 Euro), Silber (4.000) und Bronze (2.000) hinkt man aber noch etwas hinterher. Medial sind die Winter-Paralympics hingegen längst erwachsen geworden. 1.500 Medienvertreter sind vor Ort, der ORF überträgt mit 40 Stunden von den Paralympics in Sotschi so viel wie noch nie.

Österreichs Team (13) für die XI. Paralympischen Winterspiele vom 7. bis 16. März 2014 in Sotschi:

Ski alpin (11): Philipp Bonadimann (V), Dietmar Dorn (V), Martin Falch (T), Thomas Grochar (K), Andreas Kapfinger (T), Matthias Lanzinger (S), Claudia Lösch (NÖ), Roman Rabl (T), Markus Salcher (K), Reinhold Sampl (S), Martin Würz (NÖ)

Ski nordisch (1): Michael Kurz (T)

Snowboard (1): Georg Schwab (NÖ)

(APA/Red)

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