Österreich mahlt für die USA

Bregenz/Anaheim. Sauerteig Ramen Nudeln präsentierte 123Dough Bakery auf der größten Messe für natürliche und biologische Lebensmittel in den USA, die Natural Products Expo West in Anaheim, Kalifornien. 123Dough, mit Sitz in New York, war eine von 3000 ausstellenden Firmen die ihre Produkte vergangene Woche auf der Messe zur Schau stellten, um Großeinkäufer wie Whole Foods, Aldi oder Walmart für sich zu gewinnen.
Die kleine Bäckerei, eigentlich spezialisiert auf Sauerteig-Brote, startete neu mit der Nudel-Linie, die quer durch die USA erhältlich sein soll. Die besondere Verbindung zu Österreich: Die Macher präsentieren stolz, die Mühlen, die für das Mahlen von Kamut, Emmer und Co verantwortlich sind. Die KoMo Mühlen, seit über 35 Jahren in Itter, in Tirol produziert, sind das Herzstück der Produktion in New York. Der Mühlenmacher liefert Mühlen nicht nur nach New York, sondern in über 60 Länder.
Österreich Beteiligung im Rückgang
Die Österreich Beteiligung war in diesem Jahr geringer als gewöhnlich. Von einigen ehemaligen Ausstellern hieß es dazu, dass die Kosten für Messestand, Flug und Unterkünfte schwer zu stemmen sind. Die Hotels in und rund um Anaheim sind in Natural Products Expo West Zeiten auf Höchststand. Ein in Österreich geborener Co-Founder und CEO, seit vielen Jahren in den USA verankert, war aber auch dieses Jahr mit dabei. WhatIF Foods, erfolgreich auf dem USA Pflanzenmilch-Markt mit Produkten auf Basis der Bambara Erdnuss, ist Chris Langwallners Business. Der gebürtige Salzburger, vor vielen Jahren in die USA ausgewandert, verkauft die gesunde Milch die für eine ausgewogene Magen-Darm Flora sorgt, in vielen Naturkostmärkten verteilt über die USA.
Naturkostmarkt boomt
898 neue Firmen stellten dieses Jahr ihre natürlichen und biologischen Produkte aus. Viele Jungunternehmer springen auf den Öko-Zug, die Geschäfte laufen gut, die Naturkostbranche setzte in den USA 2023 fast 300 Milliarden US Dollar im Verkauf um. Auch wenn dieser Umsatz vorwiegend den Großen zu verdanken ist, kleine Hersteller fürchten sich nicht auf den Markt zu drängen. So etwa „Eat unrestricted“ (Iss unbehindert), eine kleine Firma aus dem Bundesstaat Georgia, gegründet von Diana King, deren Vater an Krebs erkrankte und in Folge auf mehr pflanzliche Nahrungsmittel umstieg. Die Gründerin kreierte eine Käsesauce, rein pflanzlich, ohne Nüsse und auf Basis von Gemüse um das beliebte Mac&Cheese Familienrezept zu veganisieren. Auf der Messe versucht sie es in Gläsern an die Großhändler zu bringen, das erste Mal.
An Innovation mangelt es nicht. Ein neu entwickelte Bananenwasser, bestehend aus einer einzigen Zutat, biologische Bananen, oder vegane Hafer Eiscreme mit Boba Perlen, von einem Tochterunternehmen des Marmeladenherstellers Zentis, es gibt fast nichts was es nicht gibt. Welche Firmen es dann wirklich in die Regale schaffen und ob sie nächstes Jahr wieder auf der Expo in Anaheim, vom 4. Bis 8. März 2025 auftauchen, ist abhängig von den großen Einkäufern.
Bericht: Daniela Lais