Österreich gewinnt den Song Contest 2025

Die Sensation ist perfekt: Österreich hat elf Jahre nach dem Triumph von Conchita in Kopenhagen erneut den Eurovision Song Contest gewonnen. Der 24-jährige Countertenor JJ sicherte sich Samstagabend in Basel die Trophäe mit seiner Popera-Ballade "Wasted Love". Damit konnte sich Österreich zum dritten Mal den Sieg beim größten Musikbewerb der Welt sichern.
Dabei hatte es lange so ausgesehen, als müsste sich Österreich heuer Favorit Schweden geschlagen geben, der in den Wochen vor dem Contest von den Wettbüros stabil auf Platz 1 gesehen worden war. Mit einem souveränen Sieg unter den internationalen Fachjurys und einem soliden Ergebnis beim Publikum schob sich JJ jedoch nach vorne und holte für Österreich den Sieg mit 436 von 888 möglichen Punkten.
Schweden hingegen landete in der Endabrechnung nur auf Platz 4. Israel sicherte sich stattdessen überraschend mit 357 Punkten Platz 2, während Estlands Humorist Tommy Cash mit "Espresso Macchiato" noch einen Stockerlplatz ergatterte. Das zweite Eisen, das Österreich heuer beim Eurovision Song Contest im Feuer hatte, das Wiener Duo Abor & Tynna, kam für Deutschland am Ende auf Platz 15.
ESC-Sieger JJ: "Liebe ist die stärkste Kraft!"
"Liebe ist die stärkste Kraft. Lasst uns die Liebe verbreiten!", rief ESC-Sieger JJ direkt nach Bekanntgabe des Votings in die euphorisierte St. Jakobshalle in Basel. "Das hätte ich mir in meinen wildesten Träumen nicht ausgemalt", ließ er nach einer weiteren Performance seines Songs Moderatorin Hazel Brugger wissen.
"Ich wollte den Menschen einen Einblick in meine innersten Gefühle geben, die ich beim Schreiben des Songs hatte", so JJ. Er sei froh, dass so viele sich damit identifizieren konnten. "Es gibt keine vergeudete Liebe. Wir müssen die Liebe nutzen, sie ist die stärkste Kraft auf diesem Planeten." Was er sich gerade wünsche? "Ich will in mein Bett", lachte der Sänger. "Ich will nur schlafen, ich bin so müde." Und seine finale Botschaft an das heimische Publikum: "Leitln, wir hab'n den Schaß gewonnen. I bring's hoam!"
Grandioser ESC in Basel geht zu Ende
Damit geht ein grandios organisierter Eurovision Song Contest für Österreich mit einem grandiosen Ergebnis zu Ende. So stellte bereits das Moderationstrio des Baseler ESC eine echte Wucht dar. Neben Showlady Michelle Hunziker und Moderatorin Sandra Studer führte als Dritte im Bunde Kabarettistin Hazel Brugger schlagfertig durch den Abend. Gemeinsam gestaltete man eine der gelungensten, amüsantesten ESC-Präsentationen der vergangenen Jahre. Überhaupt findet mit dem großen Finale ein Eurovision Song Contest seinen Abschluss, der die Scharte wieder ausmerzt, die das Skandalevent von Malmö dem Geist des Bewerbs im Vorjahr geschlagen hatte.
Damals hatten Großdemonstrationen in der Stadt und wilde Proteste in der Halle gegen die Teilnahme Israels sowie der Ausschluss der Niederlande wegen eines Fehlverhaltens des Sängers Joost Klein arg am Selbstverständnis des ESC gekratzt. Basel präsentierte sich hingegen ungeachtet einer kleinen pro-palästinensischen Demonstration parallel zum Finale als bestens organisiertes, stimmungsvolles Event, bei dem eine brechend gefüllte Stadt den Geist des gemeinsamen Feierns pflegte.
(APA/Red)