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OeNB-Nowotny wieder im Amt

Nach einem mehrtägigen Spitalsaufenthalt nach einem Narkose-Schock bei einer Operation ist der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, wieder im Amt.

Beim Generalrat der OeNB heute Donnerstag hatte Nowotny seinen ersten Arbeitstag nach der Erkrankung, bestätigte ein Sprecher der Notenbank gegenüber der APA. Der Generalrat unter Vorsitz von Präsident Claus Raidl hat angesichts nach wie vor großer internationaler Unsicherheit die endgültige Beschlussfassung über das Bankenpaket begrüßt. Das Gremium muste sich aber auch mit dem peinlichen Datenskandal im eigenen Haus befassen.

In der Sache des ehemaligen Leiters der Bankenrevision der OeNB, Ronald Laszlo, werde die Nationalbank nun auf der Basis der Untersuchungen ihrer Innenrevision der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung übermitteln. Vertrauliche Bankdaten aus der OeNB waren in der Wohnung von Laszlos Bruder in Kärnten gefunden worden. Laszlos Bruder, ehemals AvW-Prokurist, wird vom Unternehmen Untreue vorgeworfen. Laszlo hatte die Daten nach eigenen Angaben in der Wohnung des Bruders vergessen und nach dem Vorfall selbst gekündigt, so die OeNB. Als Leiter der Bankenrevision war er nicht für die Aufsicht über den – ehemaligen – Wertpapierdienstleister AvW zuständig. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Das Banken-Hilfspaket sollte als Chance für rasches Handeln genutzt werden, hieß es im Generalrat. Gleichzeitig wird es aus Sicht der OeNB aber auch notwendig sein, längerfristige Aspekte von Geschäftsmodellen zu analysieren. Das gelte etwa für ein Reduzieren der Abhängigkeit von internationalen Entwicklungen der Geldmärkte und für eine Einschränkung von Fremdwährungskrediten im In- und Ausland. Die OeNB habe schon länger vor den Risiken der Fremdwährungskredite gewarnt, so der Sprecher.

Nowotny (64) hatte vergangene Woche bei einer in einem Wiener Privatspital durchgeführten Vorbereitung eines Routineeingriffs eine Komplikation erlitten. Wegen Narkoseunverträglichkeit wurde er daraufhin mehrere Tage im Wilhelminenspital behandelt. Nowotny ist seit Anfang September Gouverneur der OeNB und auch Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Banker und Wirtschaftswissenschafter hatte sich in den vergangenen Wochen an führender Stelle in die Verhandlungen um das 100-Milliarden-Bankenhilfspaket eingebracht.

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