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ÖGK statt VGKK: Landesstelle nimmt Arbeit auf

Der Ausschuss der Landesstelle Vorarlberg der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hat sich am Donnerstag konstituiert und seine Arbeit aufgenommen.

Es seien alle Beschlüsse einstimmig erfolgt, betonte Jürgen Kessler als neuer Vorsitzender der Landesstelle. Alle am Podium sitzenden Vertreter der ÖGK betonten, dass es darum gehe, den Versicherten bestmögliche Leistungen zu bieten.

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ÖGK-Obmann Matthias Krenn nannte die per 1. Jänner durchgeführte Sozialversicherungsträger-Reform "eines der größten Reformprojekte der zweiten Republik". Die ÖGK habe 7,2 Millionen Versicherte und ein Budget für Versicherungsleistungen in Höhe von 15,3 Milliarden Euro, stellte Krenn fest. Besonders wichtig sei, dass die Standorte und Servicestellen der bisherigen Gebietskrankenkassen erhalten blieben. "Die vertrauten Gesichter und die sehr guten Leistungen wird es weiterhin geben", betonte Krenn.

"Können Mehrwert nicht erkennen"

Andreas Huss, nunmehr stellvertretender ÖGK-Obmann und ehemaliger Salzburger Kassenobmann, verhehlte als Arbeitnehmer-Vertreter in der neuen Kassenstruktur nicht, dass man die Fusion "kritisch" sehe. "Wir können den Mehrwert nicht erkennen", sagte Huss. Die ganz große Herausforderung werde sein, die Leistungen "auf dem besten Level" zu harmonisieren. Durch Beschlüsse der alten Bundesregierung fehlten in den nächsten drei Jahren 600 Mio. Euro. "Das werden wir nicht auf dem Rücken der Versicherten austragen, wir werden auf den Gesetzgeber zugehen müssen", kündigte Huss an.

Kessler übernimmt Landesvorsitz

Kessler, Direktor des Vorarlberger Wirtschaftsbunds, wird den Vorsitz der Vorarlberger ÖGK-Landesstelle im halbjährlichen Wechsel mit dem bisherigen Gebietskrankenkassen-Obmann Manfred Brunner führen. Er verwies darauf, dass Zusammenarbeit eine gute Vorarlberger Tradition sei. Als Schwerpunkte für 2020 nannte er etwa die Implementierung von Primärversorgungseinrichtungen oder auch die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenem und Spitalsbereich.

Über die Landeszielsteuerung wolle man auch künftig "das tun, was für den Patienten Sinn macht", betonte Brunner. Die Einführung der Gesundheitshotline 1450 etwa sei auf die Zielsteuerung zurückzuführen. Darüber hinaus nannte Kessler den neu eingerichteten Innovationsfonds. Man werde in Vorarlberg in Zusammenarbeit mit dem Land und der Ärztekammer "innovative Projekte finden", war sich Kessler sich

Die Pressekonferenz

Insgesamt wird bei der neuen Landesstelle Kontinuität gelebt. So gibt es keine personellen Veränderungen an der Spitze, auch der bisherige Obmann Manfred Brunner ist jeweils im zweiten Halbjahr als Arbeitnehmervertreter Vorsitzender der Landesstelle.

Angespannte Harmonie

Harmonie war jedoch nicht immer gegeben bei der Präsentation. So betonte man vonseiten der anwesenden Arbeitnehmervertretern vor allem die mit der Zentralisierung und angekündigten Beitragskürzungen verbundenen Herausforderungen, vonseiten der Arbeitgebervertretern die gebliebenen Freiräume der Landesstelle.

Primärversorgungszentren

So werden nun auch die bisherigen Schwerpunkte weitergeführt, so werden nun die Primärversorgungszentren als erstes weiter verfolgt.

WKV-Präsident gratuliert Jürgen Kessler

„Ich gratuliere dem Direktor des Wirtschaftsbundes, Jürgen Kessler, sehr herzlich zur neuen Aufgabe als Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses und wünsche ihm alles Gute bei seinem Einsatz für die Vorarlberger Versicherten. Mein Dank gilt auch den Vorarlberger Dienstgebervertretern, Markus Comploj, Eduard Fischer, Christoph Winder und der oder dem Nachfolger/in für Christine Schwarz-Fuchs, die ja bekanntermaßen in den Bundesrat wechselt, für die Übernahme dieser wichtigen Aufgabe“, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Hans Peter Metzler.

(Red.)

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