Mit einer denkbar knappen 27:28-Niederlage hatte Österreich im Jänner dieses Jahres die Spanier bei der EM in Dänemark fast geschockt. Doch ohne den lädierten Kapitän Viktor Szilagyi kam der WM-Teilnehmer 2015 an diese Vorstellung nicht heran. Johannesson hat nun vier Tage Zeit, um sein Team auf den kommenden “Kracher” gegen Deutschland in der Wiener Albert-Schultz-Halle vorzubereiten. Die DHB-Sieben setzte sich im Parallelspiel in Gummersbach gegen Finnland souverän mit 30:18 (19:8) durch. Nur die besten zwei der Gruppe qualifizieren sich für die EM im Jänner 2016 in Polen.
Rot-Weiß-Rot, mit Vitas Ziura in der Szilagyi-Rolle, erwischte eine starke Anfangsphase, in der man dank guter Abwehrarbeit und mehrerer Paraden des bestens disponierten Routiniers Nikola Marinovic – darunter zwei Siebenmeter – 4:2 führte (13.) und die Partie zumindest eine Viertelstunde (4:4) lang völlig offen hielt. Nach der ersten Führung 5:4 (16.) übernahmen die Hausherren um EM-Torschützenkönig Joan Canellas aber mehr und mehr das Kommando.
Möglichkeiten nicht genutzt
Im Angriff ließ Österreich weiter zu viele Möglichkeiten ungenutzt – wohl auch weil der Respekt vor und das Können des ins spanische Team zurückgekehrten “Hexers” Arpad Sterbik zu groß war. Gerade die in Deutschland in Topform spielende “Flügelzange” Robert Weber/Raul Santos wurde nicht zur erhofften “Waffe”. Zwischen der 22. und 29. Minute gelang den Gästen kein einziger Treffer.
Johannesson brachte nach der Hälfte erstmals Neo-Deutschland-Legionär Romas Kirveliavicius, der verkürzte bald nach Wiederbeginn auf 10:12 (31.). Ebenso schnell endete die Aufholjagd aber auch. Gegen die körperlich überlegene, kompakte Abwehr der Spanier gab es lange Zeit kein Durchkommen – diesmal musste Österreich sogar zwölf Minuten auf einen Treffer warten (11:17/43.). Dank zweier weiterer Tore (13:17/45.) keimte zwar kurzfristig Hoffnung auf. Doch die letzte Viertelstunde gehörte wieder ganz dem EM-Dritten, der dank seiner größeren individuellen Klasse schließlich einen sicheren Sieg einfuhr.