ÖH-Wahl: VSStÖ fordert Digitalisierungsbonus und Lernplatzgarantie
Der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) propagiert bei den Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) einen Digitalisierungsbonus von jährlich 300 Euro sowie eine Wahlfreiheit zwischen Online-, Präsenz- und hybridem Studium.
Spitzenkandidatin Velic über Corona-Krisen-Auswirkungen auf Studenten
Als Spitzenkandidatin fungiert die 21-jährige Vorarlberger Politikwissenschafts- und Raumplanungsstudentin Sara Velic. Nach den Wahlen will sie eine "starke linke und stabile Koalition" in der ÖH.
Die Corona-Krise habe die Studierenden mit am härtesten getroffen, betonte Velic bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. "Wir haben die Jobs in Gastro und im Kundenservice verloren, müssen Studiengebühren zahlen und uns unsere Laptops für die Online-Lehre selbst finanzieren." Unterstützung von der Regierung komme trotzdem nicht - vielmehr arbeite diese in die "völlig entgegengesetzte Richtung": "Die UG-Novelle setzt uns noch weiter unter Leistungsdruck."
VSStÖ fordert eine Abschaffung der Studiengebühren
Der VSStÖ fordert daher eine Abschaffung der Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen sowie einen Ausbau der Beihilfen. Außerdem sollen Studenten jährlich einen Digitalisierungsbonus von 300 Euro bekommen, um etwa W-Lan-Kosten und kleinere Anschaffungen abzudecken. Außerdem sollte jede Lehrveranstaltung in mehreren Optionen abgeboten werden - in digitaler Form, als Präsenzlehre und hybrid.
Die Studenten sollten auch jedes Semester die Wahl haben, ihr Studium Vollzeit oder Teilzeit zu betreiben bzw. ganz zu pausieren. Je nach Entscheidung würde dann die Mindeststudienzeit angepasst. Weiters brauche es eine Lernplatzgarantie für jeden Studierenden an den Hochschulen sowie Gratis-Psychotherapieplätze.
Werdegang der Spitzenkandidatin für die ÖH-Wahl
Velic wurde am 27. September 1999 in Dornbirn (Vorarlberg) in eine Arbeiterfamilie geboren. Nach der Matura 2018 am Gymnasium ihrer Heimatstadt übersiedelte sie nach Wien, wo sie zunächst an der Uni Wien Philosophie inskribierte, im Jahr darauf aber zu Politikwissenschaften wechselte. 2020 kam dann noch ein Raumplanungsstudium an der Technischen Universität dazu.
Politisch engagierte sich Velic bereits in der Schulzeit: 2017/18 war sie stellvertretende Landesschulsprecherin in Vorarlberg. Im Jahr darauf fungierte sie als Bundesvorsitzende der SP-nahen Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS) und dockte beim VSStÖ an. An der ÖH der Uni Wien war sie als Referentin für Working Class Students sowie in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, seit 2020 ist sie Listensprecherin des VSStÖ-Klubs in der ÖH-Bundesvertretung.
Eckdaten zu den ÖH-Wahlen
Die ÖH-Wahlen finden voraussichtlich von 18. bis 20. Mai statt. Der VSStÖ ist derzeit mit 13 Mandaten in der 55-köpfigen Bundesvertretung gemeinsam mit den Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) die ex aequo zweitstärkste Fraktion hinter der VP-nahen AktionsGemeinschaft (AG). In der laufenden ÖH-Periode bildeten GRAS, VSStÖ und Fachschaftslisten zunächst eine Koalition, die nach rund einem Jahr aber scheiterte. Seither stellt die AG mit Sabine Hanger die ÖH-Chefin.
(APA/Red)