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ÖAMTC und Polizei Wien eröffnen Park für Fahrrad-Verkehrserziehung

Heute wurde ein neuer Fahrradpark in Wien-Erdberg eröffnet.
Heute wurde ein neuer Fahrradpark in Wien-Erdberg eröffnet. ©ÖAMTC/APA-Fotoservice/Schedl
Der ÖAMTC und die Polizei Wien haben am Dienstag ihren neuen Mobilitätspark für Fahrrad-Verkehrserziehung in Wien-Erdberg eröffnet. Pro Jahr werden bis zu 200 Schulklassen erwartet.

Ab sofort werden unter der Regie der Abteilung Verkehrserziehung der Polizei Fahrradsicherheitstrainings für Schulklassen angeboten. Aber auch der Öffentlichkeit ist die Benutzung des Geländes unter Rücksichtnahme auf die Kurse kostenlos möglich.

150 bis 200 Schulklassen pro Jahr erwartet

“Hier wurde fast nichts ausgelassen, was die Kinder auf der Straße erwarten könnte”, zeigte sich Ernst Kloboucnik, Wiener ÖAMTC-Landesdirektor, bei der Präsentation des neuen Übungsgeländes erfreut. So beinhaltet das 3.400 Quadratmeter große Areal in der Baumgasse 131 einen Bahnübergang, einen Kreisverkehr und eine Ampelanlage. Zusätzlich eingebaute Hindernisse wie Kanalgitter oder Spurrillen und verschiedene Untergründe wie Schotter, Sand oder Holz sollen die Fahrradanfänger auf die Tücken des Straßenverkehrs und die freiwillige Radfahrprüfung vorbreiten. Michael Takacs, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien, rechnete damit, dass 150 bis 200 Schulklassen pro Jahr den Mobilitätspark nutzen werden. Interessierte Lehrer sollten sich laut Takacs bei der Bildungsdirektion anmelden.

Zusätzlich werden fallweise Kurse für E-Bike-Nutzer, Fahrradanfänger im Erwachsenenalter und Rollernutzer angeboten. Aber auch die Öffentlichkeit soll laut dem ÖAMTC-Landesdirektor Kloboucnik profitieren: “Gerade im urbanen Raum fehlen oft Möglichkeiten, mit Kindern im geschützten Umfeld Fahrradfahren zu üben.” Außerhalb des regulären Betriebs für Schulklassen von 8.00 bis 15.00 Uhr solle dem nun entgegengewirkt werden. Das Übungsareal hat täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.

Erwachsene müssen für die Sicherheit der Kinder sorgen

Für ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold ist die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr primär Aufgabe der Erwachsenen. “Kinder sind generell vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen, können sich aber dennoch vorbereiten. Je früher und öfter sich Kinder selbst mit den Risiken des Straßenverkehrs beschäftigen, desto nachhaltiger ist die Wirkung solcher Programme”, erklärte Schmerold. Die Verkehrspsychologin Marion Seidenberger sagte im Gespräch mit der APA, dass sich durch geeignete Trainingsprogramme die Verkehrssicherheit von Kindern zwar erhöhen lasse, aber immer noch ein beachtliches Restrisiko bleibe. “Altersbedingte Defizite lassen sich durch Erziehung nur teilweise kompensieren”, betonte Seidenberger. Erst mit circa 14 Jahren seien die Fähigkeiten zum sicheren Radfahren vollständig entwickelt.

Im Jahr 2018 kamen drei Kinder unter 15 Jahren laut der Verkehrsstatistik des Innenministeriums im Straßenverkehr ums Leben. Alle drei waren Pkw-Mitinsassen. Im Jahr 2017 verloren noch acht Kinder als Verkehrsteilnehmer ihr Leben. Die häufigsten Ursachen bei Unfällen mit Kinderbeteiligung stellten im Jahr 2018 Unachtsamkeit (29 Prozent), erhöhte Fahrgeschwindigkeit (24 Prozent) und Vorrangverletzungen (17 Prozent) dar.

(APA/red)

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