Das sei zwar eine Sache des ÖOC, “ein Generationenwechsel” würde aber “insgesamt gut tun”, meinte Darabos. Von der APA mit dieser Aussage konfrontiert, erklärte Wallner am Dienstagvormittag, dass er sich auch schon mit derartigen “Überlegungen” beschäftigt habe. Nach einer mehrstündigen Sitzung hatte der ÖOC-Vorstand am Montagabend beschlossen, gegen seinen ehemaligen Generalsekretär Jungwirth Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einzubringen.
Jungwirth war im Februar nach über 25 Jahren in der ÖOC-Führung zurückgetreten, nachdem Gerüchte über finanzielle Ungereimtheiten während seiner Amtszeit und fragwürdige Geldströme rund um die gescheiterte Salzburger Olympia-Bewerbung für 2014 bekanntgeworden waren. Jungwirths Vertrauensmissbrauch habe ihn “schwer getroffen und enttäuscht”, so Wallner. “Ich hätte ihm so etwas nicht zugetraut, denn zwischen mir und ihm herrschte immer absolutes Vertrauen. Mir ist auch nie etwas aufgefallen, denn sonst hätte ich das sofort gemeldet und die Konsequenzen gezogen”, sagte der ÖOC-Präsident.
Bezüglich des medialen Wirbels um überzogene Beraterhonorare im Zuge der gescheiterten Olympia-Bewerbung, meinte Wallner, dass er über die hohen Summe, die da geflossen sind, keine Ahnung gehabt hätte. Er sei zwar kraft seiner Funktion als ÖOC-Präsident dem Olympia-Förderverein vorgestanden, doch hauptverantwortlich für die Geldflüsse sei Jungwirth gewesen. Die Salzburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue im Zusammenhang mit der Olympiabewerbung 2014 gegen fünf Personen.