Oberstufen verbrachten 60 Prozent der Schultage im Fernunterricht

Seit dem ersten Lockdown im März haben jüngere Schüler sogar 40 und Oberstufen 60 Prozent der Schultage im Distance Learning verbracht.
Schichtbetrieb an Schulen steht erneut auf dem Programm
Noch extremer wird das Bild, wenn man auch den Unterricht im Schichtbetrieb berücksichtigt. Schon vor den Sommerferien wurden die Klassen zwecks Eindämmung des Infektionsrisikos in zwei Gruppen geteilt, die im Wechsel in der Klasse unterrichtet wurden. Nach Plänen des Bildungsministeriums soll ab 25. Jänner erneut Schichtbetrieb auf dem Programm stehen.
Berücksichtigt man auch diese Zeiten, kommt man in Volks-, Mittelschulen und AHS-Unterstufen zwischen dem ersten Lockdown ab 16. März 2020 und Ende Jänner 2021 auf nur ein Drittel "normaler" Unterrichtstage im Vollbetrieb. Von Beginn des Wintersemesters bis Ende Jänner sind es immerhin sechs von zehn Tagen.
Oberstufen mit deutlich weniger Tagen mit Unterricht im Klassenzimmer
An den AHS-Oberstufen, Berufsschulen und BMHS sind es noch einmal deutlich weniger Tage mit klassischem Unterricht im Klassenzimmer, immerhin waren die älteren Schüler im Frühjahr zweieinhalb Wochen länger als die Unter-14-Jährigen im Distance Learning und haben bereits seit den Herbstferien erneut Fernunterricht. Und so kommen sie seit dem ersten Lockdown überhaupt nur auf ein Fünftel "normale" Unterrichtstage, im Wintersemester ist es zumindest ein Drittel.
Ab 25. Jänner sollen Schüler im Schichtbetrieb an Schulen zurückkehren
Laut aktuellen Plänen sollen die Schüler mit 25. Jänner aus dem aktuellen Fernunterricht in den Schichtbetrieb wechseln. Schüler in Wien und Niederösterreich werden damit (je nach Schicht) zwei oder drei Unterrichtstage im Klassenzimmer verbringen, ehe ihre Semesterferien beginnen. Etwas mehr Unterrichtstage im Klassenzimmer gibt es in den anderen Bundesländern, wo die Ferien erst mit 8. Februar (Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) bzw. 15. Februar (Oberösterreich, Steiermark) starten.
Komplett geschlossen waren die Schulen formal seit Beginn der Pandemie übrigens nie: Im Frühjahr gab es für die Unter-14-Jährigen bei dringendem Bedarf (etwa wenn die Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten) Betreuung, im aktuellen Semester galt das dann für alle, die Bedarf anmelden. Das Bildungsministerium hat zusätzlich auch Lernunterstützung vor Ort angekündigt, was dem Vernehmen nach allerdings nicht an allen Standorten gut funktioniert hat. Derzeit ist im Schnitt knapp jeder siebente Schüler trotz Fernunterricht vor Ort, wobei in der Praxis so manche Klasse leergeräumt und andere fast voll sind.
Für die Oberstufen gibt es zwar grundsätzlich nur Distance Learning. Schon im Frühjahr galten allerdings Sonderregeln für Maturanten und Schüler von Abschlussklassen an Berufsschulen und berufsbildenden mittleren Schulen: Diese durften noch vor allen anderen in kleineren Gruppen an die Schulen zurückehren, um das letzte Schuljahr abzuschließen bzw. sich auf die Matura bzw. Abschlussprüfung vorzubereiten. Im laufenden Schuljahr wurde diese Regelung auf alle älteren Schüler ausgeweitet: Schulautonom dürfen kleinere Schülergruppen ans Haus geholt werden, etwa für fachpraktische Übungen, um auf Schularbeiten vorbereitet zu werden oder diese zu schreiben. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Abschlussklassen.
(APA/Red)