Die Petition der Großwalsertaler und der Blumenegger Bürgermeister beim Österreichischen Gemeindeverband gegen die Schließung des Postamtes in Thüringen blieb unerhört. Am 21. Juni soll das letzte Postamt in der Region Walgau-Großwalsertal endgültig geschlossen werden. „Bis dahin wird es noch einen Halbtagsbetrieb geben“, mutmaßt Bürgermeister Harald Witwer. Offizielle Infos von der Post hat er bislang keine bekommen. Am 25. Juni soll die ÖMV-Tankstelle an der Ortsgrenze zu Bludesch die Postpartnerschaft übernehmen. „Diese Informationen habe ich nicht von der Post sondern über den künftigen Postpartner, Christian Willi, bekommen“, ärgert sich der Thüringer Bürgermeister Harald Witwer, dass seitens der Postdirektion in Sachen Postamtsschließung nie jemand direkt mit der Gemeinde Kontakt aufgenommen hat. Selbst die Intervention der Regio Im Walgau wurde in den Wind geschlagen. Ich finde diese Vorgangsweise einfach eine Sauerei, die zum Himmel stinkt“, macht sich der Thüringer Bürgermeister Luft. Dass seitens des Landes nichts gegen die Vorgangsweise unternommen wurde, verwundert auch.Der Pressesprecher der Post, Stephan Fuchs, legt Wert auf die Feststellung, dass es seitens der Postpartner als Teilorganisation der Österreichischen Post mit dem Thüringer Bürgermeister zwei Telefonate (am 11. Februar und am 12. April 2013) und zwei Vieraugengespräche (am 29. Jänner und am 7. März 2013) geführt wurden.
Übergangslösung?
Die Postpartnerstelle am Ortsrand von Thüringen sieht Bürgermeister Witwer problematisch. 300 Meter weiter westlich betreibt die aqua mühle in Bludesch eine Postpartnerstelle. „Also ist der Thüringer Postpartner eine Übergangslösung“, befürchtet Witwer. Für den Bludescher Bürgermeister Michael Tinkhauser hängt mit der Postamtsschließung auch die Postzustellbasis im Blumenegger Gewerbepark in der Luft. Bis zu 25 Arbeitsplätze wären davon betroffen. Enttäuscht über die Postamtsschließung zeigen sich auch die Bürgermeister des Großen Walsertales. „Ein herber Rückschlag für die Tourismusregion Großes Walsertal“, sagt der Tourismussprecher, Bürgermeister Hermann Manahl aus Raggal.