Nur Minichance auf das Finale

Richter war nach drei Sprüngen mit Rang acht ausgezeichnet platziert gewesen, der danach folgende Handstand rückwärts mit zwei Salti und eineinhalb Schrauben glückte ihr aber nicht nach Wunsch: „Den Handstand hab’ ich gut gehalten, aber den Kick hab’ ich zu wenig explosiv gemacht. Das sind gleich 20 Punkte Abzüge.” Von Platz 13 aus war mit den nicht so schwierigen zweieinhalb Salti rückwärts gehechtet nichts zu retten, Richter verlor vier weitere Ränge und ihre gute Ausgangsposition.

Denn zu den Punkten aus dem im Vorkampf gesprungenen Kür-Programm kommen im Semifinale jene aus der Pflicht dazu. „Normal kann man da aber maximal zehn Punkte aufholen”, weiß Richter und ist daher pessimistisch. Ihr Rückstand auf den für die Finalqualifikation nötigen zwölften Platz beträgt 13,62 Punkte. Daher warf sie auch schon ein bisschen die Flinte ins Korn: „Ich möcht’ noch einmal eine schöne Serie springen und mich ein bisschen verbessern.”

Unter den für das Semifinale Qualifizierten war Richter eine von nur fünf Europäerinnen, die führende Olena Schupina kommt allerdings aus der Ukraine. Die Tendenz scheint aber dahin zu gehen, dass der Schwierigkeitsgrad der Programme bei den Athletinnen aus Amerika und Asien immer mehr steigt

Für Marion Reiff sind ihre zweiten Olympischen Spiele hingegen schon wieder vorbei, die 25-Jährige kam im Vorkampf unter 34 Teilnehmerinnen nicht über Rang 31 hinaus. Reiff wurde ebenfalls ihr vierter Sprung zum Verhängnis, die zweieinhalb Salti rückwärts gehechtet. Die Wienerin verpatzte den Tauchgang völlig und rutschte vom 19. Rang aus den Top 30. Damit hatte sie zwei Mal bei Olympia ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft, auch in Sydney war Reiff unter Wert geschlagen worden. Damals wurde es aber immerhin Rang vier von Richter/Reiff im Synchro-Bewerb.