"Nur knapp dem Tod entronnen"
Dann wäre ich jetzt nicht mehr da”, sagte der Deutsche. Trotzdem denkt der Williams-BMW-Pilot nicht an ein Ende seiner Formel-1-Karriere. Allerdings kündigte Ralf Schumacher an, die medizinische Behandlung in den USA werde ein Nachspiel haben”. Schumacher und sein Manager Willi Weber werfen den Ärzten an der Rennstrecke und dem Methodist Hospital von Indianapolis schwer wiegende Fehler vor. Die Mediziner hatten nur eine Gehirnerschütterung und Prellungen im Rückenbereich festgestellt. Erst eine erneute Untersuchung in der Sportklinik in Bad Nauheim hatte am Montag – acht Tage nach dem Crash – die niederschmetternde Diagnose ergeben, dass sich Schumacher bei dem Aufprall in die Betonmauer rückwärts in spitzem Winkel mit etwa 300 km/h auch zwei Wirbel gebrochen hatte.
Es hat uns am meisten geärgert, dass das in den USA nicht festgestellt wurde. Er ist falsch transportiert worden”, sagte Weber dem Fernsehsender SAT.1. Sein Schützling habe auch viel zu früh die Erlaubnis erhalten, zurückfliegen zu können. Er hätte nicht transportiert werden dürfen.”
Das Unfallopfer leidet unter sehr starken Schmerzen. Ich überlege mir jeden Treppengang”, erklärte Schumacher in einem Interview. Ich trage ein Korsett, das die Festigkeit meines Rückens verbessert. So mache ich nur Bewegungen, die auszuhalten sind.” Bei jeder falschen Bewegung seien die Schmerzen extrem.
Dennoch strebt der sechsfache Grand-Prix-Sieger, der mit acht bis zwölf Wochen Pause rechnen muss, möglichst schnell ins Cockpit zurück. Ich gehe schon davon aus, dass es noch dieses Jahr sein wird”, erklärte er. Nicht zum Aufhören, aber zu einer langen Pause riet Michael Schumacher seinem Bruder. Das Wichtigste ist jetzt, dass er sich genügend Zeit und Ruhe nimmt und nicht zu früh ins Cockpit steigt – aber das weiß Ralf auch selbst”.