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NR-Wahl: So viele Stimmen sind für den Einzug ins Parlament nötig

Am Sonntag, dem 15. Oktober 2017, findet in Österreich die Nationalratswahl statt.
Am Sonntag, dem 15. Oktober 2017, findet in Österreich die Nationalratswahl statt. ©APA/Helmut Fohringer
Grüne NEOS und die Liste Pilz kämpfen bei der Nationalratswahl am Sonntag darum, die Vier-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament zu überspringen.

190.000 bis 200.000 Wähler – je nach Beteiligung – müssen Grüne, NEOS oder die Liste Pilz für sich gewinnen, um dem nächsten Nationalrat anzugehören. Denn damit kämen sie (bei an die fünf Millionen gültigen Stimmen) über die Vier-Prozent-Hürde. Auch ein Direktmandat in einem Regionalwahlkreis reicht, aber dies zu erobern ist für Kleinparteien so gut wie ausgeschlossen.

2013 holten sich die Grünen zwar noch zwei Direktmandate – aber da hatten sie auch mit 12,4 Prozent ihren bisher höchsten Stimmenanteil. Bei der Wahl davor gab es für sie mit etwas über zehn Prozent keines. NEOS (5,0 Prozent) und Team Stronach (5,7) zogen 2013 zwar in den Nationalrat ein, gingen auf Regionalwahlkreisebene aber ebenfalls leer aus. Ihre Abgeordneten kamen also alle über die Landes- und Bundeslisten ins Parlament.

NR-Wahl: Direktmandate bisher nur an Großparteien

Direktmandate haben bisher nur die größeren etablierten Parteien geschafft. Schließlich sind dafür in den Wahlkreisen – je nach Größe – zwischen 20.000 und 30.000 Stimmen nötig. Am billigsten sind Direktmandate in großen Wahlkreisen, in denen viele Mandate vergeben werden können: Im (nach Wahlberechtigten und Mandaten) größten Wahlkreis “Graz und Umgebung” war 2013 ein Stimmenanteil von 11,9 Prozent nötig. Dort schafften die Grünen – neben SPÖ, ÖVP und FPÖ – auch eines ihrer zwei Direktmandate. Umgekehrt ist es im kleinsten Wahlkreis, Osttirol, noch keiner Partei jemals gelungen, das eine dort mögliche Direktmandat zu holen – kostete es 2013 doch 91,14 Prozent.

Denn die Wahlzahl betrug 23.664 – und im ganzen Wahlkreis Osttirol wurden 25.964 gültige Stimmen abgegeben. Die Wahlzahlen werden auf Ebene der Bundesländer berechnet (Zahl der gültigen Stimmen dividiert durch die im Land zu verteilenden Mandate) und gelten in allen Regionalwahlkreisen im ganzen Land.

Bundesmandate vergleichsweise einfach zu holen

Dieselben Wahlzahlen werden auch für die Vergabe der Landesmandate verwendet – und die sind damit wesentlich billiger als die Wahlkreis-Mandate: 2,70 Prozent kostete ein Mandat in Niederösterreich, dem Land mit den meisten Wahlberechtigten und meisten (37) Mandaten. In Wien, Oberösterreich und der Steiermark waren zwischen drei und vier Prozent für ein Landesmandat nötig, in Tirol beinahe sieben, in Kärnten mehr als sieben Prozent und in Salzburg rund neun. In den kleinsten Bundesländern Vorarlberg (12,5 Prozent) und Burgenland (14,3 Prozent) waren auch die Landesmandate am teuersten.

Die Wahlzahlen lagen 2013 zwischen 21.902 (Vorarlberg) und 28.808 (Niederösterreich). Wie immer vergleichsweise billig waren die Bundesmandate: Dafür waren bei der vorigen Wahl 23.955 Stimmen erforderlich.

(APA, Red.)

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