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Nowhere Special - Kritik und Trailer zum Film

John arbeitet als Fensterputzer in Nordirland und bringt damit sich und seinen vierjährigen Sohn Michael alleine durch, nachdem dessen Mutter die beiden kurz nach der Geburt verlassen hatte. Beide leben ein einfaches, aber glückliches Leben - das allerdings ein Ablaufdatum ob Johns Krebserkrankung hat. Vor seinem Tod möchte der liebevolle Vater deshalb eine Adoptivfamilie für Michael finden. Und so besuchen die beiden mehrere Paare, die allesamt der Kinderwunsch eint, und die doch in ihren verschiedenen Nöten vieles trennt.

"Nowhere Special" ist, und das lässt sich selbst Anfang Februar schon prognostizieren, der wohl herzzerreißendste Film des Jahres. Der Wahlbrite Uberto Pasolini schildert darin in tiefer Menschlichkeit die traurige Geschichte des Alleinerziehers John (James Norton) und seines vierjährigen Sohnes Michael (Daniel Lamont). John hat Krebs und wird in Bälde sterben. Was ihm bleibt, ist nun der Akt der Liebe, für sein Kind eine neue Familie zu finden. Ab Freitag im Kino.

Nowhere Special - Kurzinhalt zum Film

Was sich in tränenheischendem Herz-Schmerz und Elternkitsch verlieren könnte, ist bei dem in Venedig uraufgeführten Werk just das Gegenteil. Pasolini meidet jede Süßlichkeit oder Stilisierung, sondern zeigt sehr dezent und subtil den Alltag seiner beiden Protagonisten.

John arbeitet als Fensterputzer und bringt damit sich und Michael durch, nachdem dessen Mutter die beiden kurz nach der Geburt verlassen hatte. Ihr Leben ist nicht reich, aber liebevoll. John widmet sich seinem Kind voll und ganz. Warum sie in letzter Zeit immer wieder verschiedene Menschen besuchen, das versteht der kleine Michael allerdings nicht so recht. Wie soll er auch ahnen, dass John gemeinsam mit dem Jugendamt potenzielle Adoptiveltern für seinen Jungen finden möchte.

Nowhere Special - Die Kritik

Mikroporträts von verschiedensten Menschen sind diese Szenen der Begegnung, in denen die Adoptivwilligen viel von ihrer Seele preisgeben. Und doch lebt "Nowhere special" primär vom Zusammenspiel und dem Zusammenleben seiner beiden Hauptcharaktere. Pasolini, der einen wahren Fall als Inspiration für die von ihm auch selbst verfasste Geschichte nahm, schildert die frühe Kindheit und die Liebe eines Vaters authentisch bis naturalistisch.

Und während Kinderdarsteller Daniel Lamont mit beinahe reifer Unterspieltheit Michael verkörpert, beeindruckt der bis dato primär aus Serien bekannte James Norton als John. Er ist einer jener Menschen, die letztlich nur selten eine Stimme im Kino haben: Ein bildungsferner Angehöriger des Prekariats und darin kinokulturell sehr britisch. Ein Protagonist aus der Arbeiterklasse mit dem Herz am rechten Fleck.

Er sagt nicht viel und muss auch nicht viel sagen. Sein Blick spricht Bände, die schneidenden Fragen, was das Beste für seinen Sohn ist, was dieser wirklich braucht, entstehen im Feinstofflichen. Falls dies der Zuschauer durch seinen Tränenflor noch wahrnehmen kann.

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(APA/Red)

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