Nostalgische Postkutsche als Publikumsmagnet

Frastanz. Am 28. Juli machte eine nostalgische Postkutsche in Frastanz Station. Unzählige Schaulustige und Interessierte kamen aus diesem Grund zum Gemeindepark, wo ein gelungener Empfang mit Live-Musik sowie Essen und Trinken statt fand.
Dreitägige Tour
Pünktlich um 17 Uhr traf die Postkutsche gleichzeitig mit einem “modernen Konkurrenten”, einem Landbus, beim Gemeindepark gegenüber dem Rathaus ein. Insgesamt begibt sich die Kutsche drei Tage auf die Spuren der “Königlich Württembergschen Post 1850”. Die Route begann am 27. Juli in Isigatweiler (Baden-Württemberg), führte dann von Lindau, Hohenweiler, Bregenz und Götzis in den Walgau und endet am 29. Juli in Rankweil.
Lindau – Mailand
Seit 1322 wurde bis 1824 mit dem “Lindauer Boten” ein mal pro Woche von Lindau nach Mailand so gereist. Die Reise betrug 325 km und wurde in nur fünf Tagen zurück gelegt. Die Besatzung mit Gespann, welches aus vier Warmblut-Pferden (Oldenburger sowie Wüttembergern) bestand, freute sich über den herzlichen Empfang. Alle Mitreisenden hüllten sich in die “Thurn und Taxis”-Uniformen von 1777, wo die Habsburger das Postrecht erteilt hatten. Einzig der Postillon unterschied sich farblich, denn dieser durfte die Habsburger Farben tragen.
Posthorn-Signale
Der eigene Kutschenchor gab das bekannte Lied “Hoch auf dem gelben Wagen” zum Besten. Der Posaunist brachte allen Interessierten die verschiedenen Bedeutungen der Signale näher. Das Posthorn war für 500 Jahre das Kommunikationsinstrument schlechthin. Als besonderer Ehrengast reiste der Erbauer der Kutsche mit Sohn mit.
Interessierte hatten die Möglichkeit, mit der Postkutsche als Passagiere mitzufahren. Viele Eltern mit ihren Kindern und Großeltern wohnten dem etwas ungewöhnlichen Spektakel bei.