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Norweger dominierten einziges Kvitfjell-Abfahrtstraining

Hannes Reichelt will angreifen.
Hannes Reichelt will angreifen. ©AP Photo/Alessandro Trovati
Mit Heimvorteil haben Kjetil Jansrud und Adrian Smiseth Sejersted am Freitag das einzige Training für die Herren-Weltcup-Abfahrt in Kvitfjell dominiert.
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Hinter den beiden Norwegern kam bei perfektem Wetter und guter Piste Hannes Reichelt als bester Österreicher auf Platz drei, allerdings mit Torfehler. Matthias Mayer unterstrich als Vierter seine Ambitionen.

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Jansrud ist als Weltmeister und Kvitfjell-Rekordler (7 Siege) daheim Favorit, allerdings auch etwas erkrankt. Interviews gab er nach dem Training keine. Die guten Bedingungen an Freitag “ärgerten” die Läufer allerdings ein wenig, weil an diesem Tag eigentlich mit dem Ersatzrennen für Garmisch eine zusätzliche Abfahrt vorgesehen war. Diese hatte aber nach der windbedingten Trainingsabsage am Donnerstag gestrichen werden müssen. Dem Wunsch der Läufer, am Freitag ein Training und danach ein Rennen zu fahren, war aus angeblichen TV-Gründen nicht entsprochen worden.

Feuz kann sich Kugel sichern

Das bedauerte auch Beat Feuz, obwohl die Absage dem Schweizer im Kampf um Abfahrtskristall hilft. Exakt 100 Punkte liegt der Schweizer zwei Rennen vor Schluss in der Disziplinen-Wertung vor Kitz-Sieger Dominik Paris (ITA) in Front und kann daher den Sack schon heute zumachen. “Mir wäre ein Rennen heute lieber gewesen, auch wenn das nun meine Aufgabe erleichtert”, sagte Feuz. Nur Platz 36 im Training schockiert ihn nicht. “Ich war noch nicht im Rennmodus, werde mich auf morgen sicher steigern.”

Für ihn hätte eine zweite Abfahrtskugel eine große Bedeutung, betonte Feuz. “Vor allem nach dem Pech bei der WM wäre das eine Genugtuung”. Verfolger Paris wurde Trainings-7. und meinte: “Die Absage der heutigen Abfahrt tut mir sehr weh. Sie macht alles viel schwieriger und fast unmöglich.”

Reichelt will angreifen

Auf dem Papier war Reichelt trotz anhaltender Bansko-Sturzschmerzen bester ÖSV-Fahrer. “Es geht mir von Tag zu Tag besser”, sagte der Salzburger. Die Therapeuten haben die Knieschmerzen in Griff bekommen, nur noch die Schulter tut weh”, erzählte der 38-Jährige. “Da geht es dann beim Skifahren gleich viel besser. Ich muss aber die Erwartungen zurückschrauben, am Samstag kann alles gleich wieder ganz anders aussehen.”

Mayer möchte im Saisonfinish noch “Schadensbegrenzung” in der Abfahrt betreiben. “Es ist in dieser Saison viel schief gegangen, teilweise war ich aber selber schuld”, sagte der Kärntner. Kvitfjell taugt ihm. “Es liegt mir, die Piste war in einem Super-Zustand. Ich verstehe nicht, warum wir heute nicht auch ein Rennen gefahren sind. Die Piste hätte beides ausgehalten”, kritisierte der Olympiasieger. Mayer hatte auch FIS-Renndirektor Markus Waldner ausgerichtet, dass er die Absage für eine falsche Entscheidung halte.

Otmar Striedinger wurde Zehnter, obwohl er zwei Mal in der “Garage” gestanden war. “Hannes würde sagen, habe die Natur genossen”, scherzte der Kärntner. Der trotzdem geringe Rückstand gebe ihm für das Rennen am Samstag viel Selbstvertrauen. “Die Fehler kann ich abstellen.”

Ähnliches hatte Vincent Kriechmayr nach Trainingsrang elf vor. “Ich bin noch gar nicht zurechtgekommen, habe Fehler gemacht. Aber ich weiß jetzt, wo die Zeit liegt für Samstag. Die Fehler werde ich sicher nicht mehr machen”, meinte der Oberösterreicher, für den es vor allem am Sonntag im Super-G richtig spannend wird. Kriechmayr führt die Wertung drei Zähler vor Mayer an, allerdings liegen die ersten vier innerhalb von nur 9 Punkten.

Es ist also ein Rennen, in dem es am Saisonende in Norwegen praktisch von null wieder los geht. Kriechmayrs Parole: “Es wird Zeit, dass elf Jahre nach Reichelt wieder ein Österreicher die Kugel holt. Für mich wäre sie extrem wichtig und etwas ganz Großes.”

(APA)

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