Der Sprecher der UNO-Verwaltung im Kosovo (UNMIK), Alexandar Iwanko, meinte am Mittwoch gegenüber der kosovarischen Tageszeitung “Koha Ditore” dennoch: “Technische Gespräche bleiben unsere Priorität”. Die Tageszeitung “Zeri” dagegen berichtete, der UNMIK-Chef habe auf direkte Gespräche verzichtet. Dennoch versuche er weiterhin, indirekte Beratungen zwischen beiden Seiten zu vermitteln.
Nach einem kürzlichen Besuch in Belgrad soll sich Zannier bemühen, nun auch die höchsten Politiker des Kosovo über den Inhalt seiner Gespräche zu informieren. Pristina macht allerdings keinen Hehl daraus, dass es die UNMIK-Mission für obsolet hält. “Zannier kann mit allen zusammenkommen und Gespräche über beliebige Themen führen, aber nicht im Namen des Kosovo”, sagte Parlamentspräsident Jakup Krasniqi gegenüber “Zeri”.
Präsident Fatmir Sejdiu und Premier Hashim Thaci sind auf Einladung der US-Außenministerin Hillary Clinton zu einem Besuch in die USA gereist und werden erst am 2. März zurückkehren. Regierungssprecher Memli Krasniqi schloss inzwischen ein Treffen Zanniers mit den Stellvertretern des Premiers vollkommen aus.
Die Bestellung des dänischen Diplomaten Peter Sorensen zum Gesandten des EU-Chefdiplomaten Javier Solana in Belgrad dürfte den Bemühungen Zanniers “Zeri” zufolge eine neue Dynamik verleihen. “Wir erwarten, dass die Europäische Union eine größere Rolle im Dialog übernimmt, da die UNMIK mit einigen Fragen wie der Polizei und der Justiz nichts mehr zu tun hat. Die UNMIK hat nicht mehr diese Befugnisse”, erklärte UMNIK-Sprecher Iwanko im Hinblick auf die nunmehr zuständige EU-Rechtsstaatsmission EULEX.
Dem dänischen Diplomaten wurde in Belgrad zunächst allerdings ein äußert kühler Empfang zuteil. Außenminister Vuk Jeremic hinderte Sorensen beim Treffen mit Zannier gar daran, das Wort zu ergreifen. Serbien, das die Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkannt hat, betrachtet die UNMIK-Mission nach wie vor für den einzigen Gesprächspartner in Pristina.