Für das Nitsch-Haus hat der Maler und Aktionskünstler Hermann Nitsch, der im August seinen 75. Geburtstag begeht, nicht wie seine Kollegen Friedensreich Hundertwasser oder Arik Brauer bei den von ihnen mitgestalteten Wohnbauten in die Architektur eingegriffen, sondern lediglich Kunstwerke zur Verfügung gestellt, die mittels technischer Verfahren auf Fassadenflächen oder Leuchttafeln aufgebracht wurden.
So kam es zur Kooperation mit Hermann Nitsch
“Wir sind mit Nitsch bereits vor vielen Jahren in Kontakt gekommen, als er unser Büro ausgestaltet hat”, erzählte Friedrich Csörgits, Vorstandsmitglied des Immobilienentwicklers Aucon Real Estate Group, bei der Nitsch-Haus-Präsentation. “Im Parkhaus Donaumarina haben wir uns dann schon an ein 150 Quadratmeter großes Schüttbild gewagt. Dass wir Nitsch nun gefragt haben, ob er an diesem Wohn- und Bürohaus mitwirken möchte, war daher ein logischer Schritt.”
Der – von schwerer Heiserkeit geplagte – Künstler nahm heute persönlich den Stand der Arbeiten in Augenschein und zeigte sich zufrieden.
Digitale Kunst für das Nitsch-Haus
Im “art & garden”, wie der Komplex genannt wird, finden sich allerdings keine originalen Nitsch-Kunstwerke. “Es gibt hier seine Kunst in digitaler Form. Die Auseinandersetzung mit diesen Techniken hat ihn aber besonders gereizt”, so Csörgits. Neben einem 16 Meter hohen, zweiteiligen, mit Digitaldruck auf Textil, Kunststoff und Metall aufgebrachten Schüttbild auf einer Feuermauer neben dem Hauseingang gibt es noch zahlreiche weitere “künstlerische Brandings” durch Nitsch-Kunst an der Fassade, auf den Balkonen und in den Foyers.
Im Juni bezieht der österreichische Bibliothekenverbund 1.000 Quadratmeter Bürofläche in dem Haus, das früher eine Pensionsversicherungsanstalt beherbergte.
(apa/red)