Heute früh standen nur noch zwei zur Wahl; Bargeld war nicht dabei ;-). Aber ich weiß, dass Eva täglich nachlegt. Man muss einfach früh genug raus.
Es ist schon überwältigend, was diese Krise an Gutem zutage bringt. Menschen werden kreativ, öffnen sich, rücken zusammen, auch wenn das im Augenblick nur mit Abstand geht. Man wird sich der Bedeutung von Freundschaften bewusst. Landwirte, Blumenhändler, Konditoren und viele andere Gewerbetreibende finden neue, ungewohnte Absatzwege, Einzelhandelspersonal, Pflegerinnen und Pfleger, Feuerwehrleute, Soldaten und Polizisten werden zu Helden und Familien zu Überlebens-, Spiel- und Lernzentren. Wirtshäuser liefern ins Haus, Köche geben ihre Rezepte zum Nachkochen preis. Musiker musizieren auf Balkonen und Menschen applaudieren denjenigen, die das System am Laufen halten. Schnaps wird zu Desinfektionsmittel (heul!), Osterhasen kommen mit zuckersüßem Mundschutz und mein Bäcker steckte mir heute früh eine Salzstange zu, so wie früher der Metzger das begehrte Rädchen Gelbwurst. Im Landesstudio des ORF ziehen die Moderatoren kurzerhand auf kleinstem Raum zusammen, um die Nachrichten ausgewogen und bei guter Gesundheit verbreiten zu können und die Politik macht ihre Arbeit, kompetent, unaufgeregt und einhellig wie nie zuvor. Lehrer, unser Bischof und Priester werden zu Profis der digitalen Botschaftsübermittlung und Omas und Opas zu digitalen Junkies, die über WhatsApp oder Skype mit denen kommunizieren, die ihnen fehlen in dieser Zeit.
Wenn wir einmal zurückblicken werden, dann, wenn diese Krise vorbei ist, werden wir nicht umhinkommen, dieser Zeit auch viel Gutes zu attestieren. Wünschen wir uns, dass der Preis dafür nicht zu hoch wird und dass wir uns später, zumindest für kurze Zeit, an das erinnern können, was als Geschenk in dieser Herausforderung verpackt war!
